Die Berliner Aids-Hilfe informiert seit drei Jahrzehnten über HIV

Ute Hiller ist die Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe. Sie sucht ständig Ehrenamtliche. | Foto: Annette Rausch
  • Ute Hiller ist die Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe. Sie sucht ständig Ehrenamtliche.
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Berlin. Der Verein Berliner Aids-Hilfe leistet mit seiner Aufklärungsarbeit einen großen Beitrag zur Prävention vor HIV-Infektionen und setzt sich gegen die Ausgrenzung Betroffener ein.

In Berlin leben nach einer Erhebung des Robert Koch-Instituts von 2014 rund 14.600 Menschen mit HIV-Diagnose. Die jährliche Rate an Neuinfektionen ist auf einem konstant niedrigen Niveau. Im Jahr 2014 waren es geschätzte 440 Fälle. Die Berliner Aids-Hilfe (BAH) möchte die Verbreitung der Infektionskrankheit noch weiter eindämmen. Der Verein wurde im Jahr 1985 mit dem Ziel gegründet, über die Übertragungswege von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu informieren.

Die BAH richtet sich an HIV-positive Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsangeboten. Neben der zentralen Beratungsstelle gibt es eine ehrenamtliche, anonyme Telefonberatung sowie ein Team, das Aufklärungsarbeit in Justizvollzugsanstalten und im Rahmen der Jugendprävention betreibt. „Wir bieten das klassische Spektrum einer Hilfsorganisation mit einem breit gefächerten Angebot“, erklärt Ute Hiller, die Geschäftsführerin und fachliche Leitung des Vereins.

Beratung, Gespräche, Sport

Für Betroffene gibt es neben der Beratung Selbsthilfe- und Gesprächsgruppen sowie Sportangebote, wie Aqua Fitness oder Kegeln. Im Erdgeschoss der Beratungsstelle befindet sich seit 2013 das „Ulrichs“, eine Begegnungsstätte, in der es an vier Tagen die Woche Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen gibt.

Besonders wichtig ist es dem Verein, HIV-infizierte Menschen aus der Stigmatisierung zu holen. „Wir wollen nicht, dass Menschen als Unberührbare gelten vor lauter Angst, man könnte sich infizieren“, sagt Ute Hiller. Die medizinische Versorgung hat sich in den vergangenen 20 Jahren enorm verbessert. Gut versorgte HIV-Positive haben inzwischen eine annähernd normale Lebenserwartung. „Wir wissen, dass Menschen mit einer funktionierenden HIV-Therapie innerhalb von 6 Monaten nach deren Beginn sexuell nicht mehr ansteckend sind“, sagt die Geschäftsführerin. Der Kern des Infektionsgeschehens passiere in der Regel durch Menschen, die nichts von ihrer Erkrankung ahnten und damit sich selbst und ihr Umfeld gefährdeten. In Berlin geht man derzeit von rund 1900 Menschen aus, die nicht wissen, dass sie HIV-positiv sind. „Wir müssen jede Generation neu aufklären“, sagt Ute Hiller. Bei Verdacht auf eine Infektion könne in der Beratungsstelle ein HIV-Test durchgeführt werden.

Ehrenamtliche gesucht

Das große Angebot des Vereins ist nur durch die Hilfe von über 220 ehrenamtlichen Mitarbeitern möglich. 18 hauptamtliche und 11 geringfügig Beschäftigte unterstützen darüber hinaus die BAH. „Wir suchen ständig Ehrenamtliche“, lädt die Geschäftsführerin zum Engagement ein. Als Einstieg gibt es immer am zweiten Freitag im Monat um 17.30 Uhr einen Info-Abend in den Räumlichkeiten der BAH. Der Verein freut sich zudem über Spenden, um sein breites Angebot erhalten und ausbauen zu können. Rund um den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember veranstaltet die BAH zahlreiche Spendensammel- und Aufklärungsaktionen wie den jährlichen Trauerzug des Vereins am 30. November. sr

Kontakt zur Berliner Aids-Hilfe: Kurfürstenstraße 130, 10785 Berlin, Mo-Do 10-18 Uhr, Fr 10-15 Uhr,  885 64 00. Weitere Infos auf www.berlin-aidshilfe.de.
Autor:

Stefanie Roloff aus Friedenau

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