Die 14-jährige Boxerin Sophie Alisch hat einen großen Traum

Die erst 14-jährige Sophie Alisch ist ein Ausnahmetalent im Boxen und träumt von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. | Foto: Michael Nittel
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Tiergarten. Auf den ersten Blick ist Sophie Alisch eine ganz normale 14-Jährige: Die gebürtige Berlinerin lebt in Tiergarten, besucht die 9. Klasse der Evangelischen Schule in Charlottenburg und in ihrer Freizeit zeichnet sie gern. Doch Sophie hat noch eine ganz andere Leidenschaft: Sie ist Boxerin.

Und weil sie darin richtig gut ist, kämpft sie auf Empfehlung der Bundestrainer Roland Kubach und Dr. Harry Kappell nur noch gegen die 16- bis 18-Jährigen in der Altersklasse U19. Und das hat es in der Geschichte des Amateur-Frauenboxens noch nie gegeben!

Dass Sophie ein Ausnahmetalent ist, zeigt sich auch daran, dass sie mit erst zwölf Jahren – also vor knapp zwei Jahren – mit dem Boxsport begonnen hat. Zuvor hatte sie Tennis gespielt und war, im österreichischen Kitzbühel aufgewachsen, innerhalb kürzester Zeit in den Tiroler Landeskader berufen worden. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin besuchte Sophie einfach mal die Boxschule Isigym in Schöneberg und war begeistert. „Ich wusste sofort, dass mir das Boxen viel mehr Spaß macht als Tennis“, erinnert sich Sophie. Und alle – auch ihr damaliger Trainer Izzet Mafratoglu – erkannten sofort ihr einzigartiges Talent.

Nach nur sechs Monaten Boxtraining nahm Sophie mit Ausnahmegenehmigung an den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen teil. Dort schaffte sie es ins Finale, dominierte ihre drei Jahre ältere Gegnerin und verlor – äußerst umstritten – nach Punkten. Im Juli 2015 wechselte Sophie aufgrund der besseren Förderung in den Bundesstützpunkt nach Schwerin, wird dort von Stützpunkttrainer Andy Schiemann betreut, trainiert aber weiterhin sechsmal in der Woche – in den Ferien sogar zweimal am Tag – mit ihrem Heimtrainer Alexander Wopilow in der Sportschule Rahn in der Steglitzer Nicolaistraße.

Alle bescheinigen Sophie eine außergewöhnliche Motorik, unheimlich viel Kraft und die Gabe, über einen längeren Zeitraum 100 Prozent geben zu können. Aufgrund ihrer großartigen Leistungen und außergewöhnlichen Physis entschied der Deutsche Boxsportverband, Sophie ohne Umweg über die U17 in die U19 zu befördern. Vom 18. bis 27. September wird Sophie im türkischen Ordu bei der Junioren-Europameisterschaft im Fliegengewicht bis 54 Kilogramm an den Start gehen, bevor vom 12. bis 15. Oktober die Deutsche Meisterschaft der U19 in Wismar ansteht.

„Ich fahre in die Türkei, um dort eine Medaille zu gewinnen“, zeigt sich Sophie optimistisch. „Die Gegner sind international natürlich viel härter als hier in Deutschland. Aber ich bin mir sicher, dass ich auch dort mit boxen kann.“ Das glaubt auch ihr Vater: „Wenn Sophie etwas will, dann macht sie es auch“, weiß Papa Michael. „Und dann hört sie solange nicht auf, bis sie es auch geschafft hat.“

Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass Sophie auf die Frage, was mittelfristig ihre sportlichen Ziele seien, folgendes antwortet: „Ich möchte unbedingt in vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen dürfen. Da möchte ich in jedem Fall hin.“ Dann wäre Sophie Alisch gerade einmal 18. Und doch zweifelt niemand, der sie kennt, daran, dass ihr auch das gelingen wird. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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