Das „MittendrIn Berlin!“-Projekt „Boulevard Potsdamer“ feierte seinen Auftakt

Zu Chorgesang knüpfen die Grünen-Politiker Stephan von Dassel (links) und Jörn Oltmann das einigende Band. | Foto: KEN
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Tiergarten. Zur Inszenierung gehörten zwei Apfelbäumchen, ein orangefarbenes Band, Barockmusik und zwei Bezirksamtspolitiker. Die Interessengemeinschaft (IG) Potsdamer Straße feierte mit einem „Grünen Tag“ am 23. Juni den Auftakt zu ihrem prämierten Projekt „Boulevard Potsdamer – eine Straße wird grün“.

Der Tag an der Bezirksgrenze Kurfürstenstraße war gleichzeitig Höhepunkt einer Aktionswoche, in der diverse „grüne“ Aktivitäten die Menschen an der lebendigen Einkaufsstraße verbinden sollten. Mit „Boulevard Potsdamer“ hat die IG Potsdamer Straße den Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Projekte in Berliner Zentren“ gewonnen. Den Wettbewerb gibt es seit 2005. Er wird alle zwei Jahre ausgeschrieben.

Mit ihrer Aktion zeichnen die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Wohnen sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin und privaten Partnern, darunter auch die Berliner Woche, Konzepte für Projekte aus, die dauerhaft eine Profilierung von Zentren und Geschäftsstraßen versprechen. Das jeweilige Konzept wird von Aktiven vor Ort gemeinsam mit Bürgern, Politik und Verwaltung entwickelt und umgesetzt. Die IG Potsdamer Straße kann sich über ein Preisgeld von 35 000 Euro freuen.

Am „Grünen Tag“ gab es Musik von Henry Purcell, dargeboten von den Vocal-Concertisten, musikalische Kostproben des Ensembles Gibran, eine Kunstaktion und einen Rundgang mit Einblicken in das Projekt. Schirmherr Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) sagte, das Projekt sei ein „wichtiger Impuls für die Potsdamer Straße“, die wie Berlin weder hübsch noch hässlich sei, aber viel Charme und Potenzial habe. Die Gewerbeentwicklung sei nur schwer steuerbar, so von Dassel weiter. „Aber die Politik kann kleine Projekte unterstützen, die die Straße attraktiv machen.“ Die Potsdamer Straße ist die am stärksten mit Feinstaub belastete Straße in Berlin.

„Ich liebe bezirksübergreifende Zusammenarbeit“, bekannte Tempelhof-Schönebergs stellvertretender Bürgermeister Jörn Oltmann (Grüne). Als Grüner könne er sich vorstellen, wie mehr Aufenthaltsqualität in der Straße zu erreichen sei, etwa durch den Verzicht auf Plastiktüten und den Verkauf nachhaltiger Produkte. Beide Politiker knoteten als Symbol ihrer Kooperation ein orangefarbenes Band zusammen.

Über die stark befahrene und dicht bebaute Potsdamer sagte Marion Haß von der IHK Berlin: „Wir sollten diese Herausforderung annehmen und die Potsdamer Straße einmal mit anderen Augen betrachten.“ Regine Wosnitza, Vorsitzende der IG Potsdamer Straße, erläuterte, was eine „grüne Straße“ bedeutet, nämlich den Verkauf recycelter Produkte, sichere Fahrradwege und grüne Balkone, ein rücksichtsvolles Miteinander, vegetarische und vegane Restaurants, gute Nachbarschaft und Pflanzen an Baumscheiben. Neun Baumscheiben werden bepflanzt und 30 Pflanzsäcke aufgestellt. Diese sind aus alten Bausäcken genäht und mit torffreier Erde gefüllt.

„Wir wollen die Straße nicht aufwerten, sondern die bestehende Gemeinschaft vertiefen“, sagte Wosnitza. Dank der langjährigen Arbeit der beiden Quartiersmanagements Schöneberger Norden und Magdeburger Platz/Tiergarten-Süd, das im vorigen Dezember ausgelaufen ist, seien die Akteure bestens vernetzt. „Wir sind hier auf einem sehr langen Straßendorf“, so Regine Wosnitza.

Ende September findet zusammen mit der IHK und der Wirtschaftsförderung beider Bezirke ein Werkstattfest statt. Dort sollen weitere Vorhaben geplant werden. „Leider gibt es für 2018 noch keine Fördermittel“, sagte Regine Wosnitza. KEN

Weitere Informationen auf www.ig-potsdamer-strasse.de/gruen.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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