Bezirk beim Jubiläum außen vor
Berliner Festprogramm zum Mauerfall vor allem in der Innenstadt

Nur noch eine Pflasterreihe zeigt auf der Sonnenallee, wo die Mauer bis zum 9. November 1989  Treptow von Neukölln trennte. | Foto: Ralf Drescher
  • Nur noch eine Pflasterreihe zeigt auf der Sonnenallee, wo die Mauer bis zum 9. November 1989 Treptow von Neukölln trennte.
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Der Bezirk Treptow hatte vor 30 Jahren mit 17 Kilometern den längsten Abschnitt der Mauer in Berlin. Auch hier öffnete sich am späten Abend des 9. November 1989 der Eiserne Vorhang. Gefeiert wird aber fast nur in der Innenstadt.

„An der Grenze zu Treptow starben bis 1989 mindestens 20 Menschen, darunter mit Chris Gueffroy das letzte Opfer des Schießbefehls. Da hätte ich mir auch Teile des offiziellen Programms in unserem Bezirk gewünscht“, ärgert sich Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Rund zehn Millionen Euro soll das Programm insgesamt kosten. Es gibt unter anderem eine Bühnenschau am Brandenburger Tor, eine Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke sowie Lichtinstallationen auf der Spree vor der East Side Gallery, außerdem Open-Air-Ausstellungen, unter anderem auf dem Alexanderplatz, an der Gethsemanekirche, am Berliner Stadtschloss und in der früheren Stasizentrale an der Ruschestraße.

"Unsere Wirtschaftsförderung und die Pressestelle haben mehrmals beim Kultursenat nachgefragt, ob und welche Projekte im Bezirk geplant werden. Wir haben darauf keine Antwort bekommen. 2009 und 2014 lief das berlinweit besser. Der frühere Grenzübergang Sonnenallee und das Areal am Grenzwachturm Schlesischer Busch wären geeignete Orte für Veranstaltungen gewesen. Dieses Mal haben sich die Entscheider leider fast ausschließlich auf die Innenstadt orientiert“, sagt Oliver Igel. Das 20. Jubiläum des Mauerfalls 2009 war im Bezirk wesentlich präsenter. Damals gab es am Grenzübergang Sonnenallee ein Familienfest. Schüler aus Treptow und Neukölln rissen dabei eine symbolische Mauer auf der Sonnenallee ein.

Dem Bezirk bleiben diesmal nur kleine, selbst organisierte Veranstaltungen. So gibt es mit „Nebel über der Spree“ am 9. November um 17 Uhr ein Chorkonzert zum Mauerfall im Rathaus Treptow, Neue Krugallee 4. Außerdem noch bis Januar 2020 eine Ausstellung des Bürgervereins Altglienicke im Bürgerhaus in der Ortolfstraße 182 mit Fotos von den Tagen nach dem Fall der Mauer. Außerdem in Treptower Park und Schlesischem Busch ein Kunstwerk des französischen Künstlers Legros Guillaume, der mit „Beyond Walls“ an den Mauerfall vor 30 Jahren erinnern wird. Außerdem gibt es seit Oktober mehrere „Mauergespräche“ mit Zeitzeugen, organisiert durch die Volkshochschulen Neukölln und Treptow-Köpenick.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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