Neue Pächter gesucht
Die Pachtverträge für drei Bäder im Bezirk enden im Dezember

Angelika Leidig würde auch gerne in Zukunft das Strandbad Wendenschloß betreiben. | Foto: Ralf Drescher
  • Angelika Leidig würde auch gerne in Zukunft das Strandbad Wendenschloß betreiben.
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Bei fünf Berliner Freibädern enden im Dezember die Pachtverträge. Mit Grünau, Wendenschloß und Friedrichshagen sind drei der beliebtesten Bäder im Bezirk betroffen.

„Ausschreibung gestartet: Betreiber für fünf traditionsreiche Strandbäder gesucht“ steht auf der Presseinformation, die die Berliner Bäderbetriebe Ende September verschickt haben. Angelika Leidig ist darüber nicht gerade froh. Die 55-Jährige sitzt im Strandbad Wendenschloß am Möllhausenufer. Bis zum Jahresende läuft noch der vor zehn Jahren abgeschlossene Pachtvertrag. „Ich muss mich jetzt wie jeder andere Bewerber wieder hinten anstellen. Ich bewerbe mich aber auf jeden Fall, würde das Bad gerne weiter bis zur Rente betreiben“, sagt sie. Sie hatte mit ihrem Ehemann Bernd, ebenso Gastronom wie sie, das Bad 2009 von den Bäderbetrieben übernommen. Nach dem Tod des Mannes 2015 war der Vertrag auf sie übertragen worden.

Gleichzeitig mit der Ausschreibung lassen die Bäderbetriebe den Bauzustand der Bäder ermitteln. Der Investitionsbedarf soll dann auch Gegenstand der Vertragsverhandlungen sein. Ob sich auch die derzeitigen Pächter in Friedrichshagen und Grünau an der Ausschreibung beteiligen, ist unklar. Unsere Anfrage in Friedrichshagen blieb unbeantwortet. Beim Strandbad Grünau gibt es nicht einmal mehr eine Internetseite. Weil der dortige Pächter bisher mit acht Euro einen ziemlich hohen Eintrittspreis verlangt hatte, hatte es mehrfach Anfragen dazu in der BVV gegeben. Allerdings verzichten die Bäderbetriebe auch künftig auf Vorgaben, was den Eintritt betrifft. Es wird zwar verlangt, das vom 1. Mai bis 31. August wenigstens von 10 bis 19 Uhr geöffnet ist. Bei Verstößen droht selbst für einen Schließtag eine Vertragsstrafe von 2500 Euro. In seiner Tarifwahl, sprich bei der Höhe das Eintritts, ist der Pächter jedoch nicht gebunden.

„Das ist ein Fehler in der Ausschreibung. Die Berliner Bäderbetriebe hätten die Bewerber durchaus verpflichten können, sich mit ihren Eintrittsgeldern an der Höhe der kommunal betriebenen Bäder zu orientieren. Durch den hohen Eintritt in Grünau gab es viele Klagen, vor allem Menschen mit wenig Geld konnten sich dort das Baden nicht leisten“, sagt Stefan Förster, sportpolitischer Sprecher er FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus und selbst Köpenicker.

Das würde Strandbadpächterin Angelika Leidig kaum schrecken. Mit vier Euro Eintritt hat sie in der vergangenen Saison die Hälfte ihres Grünauer Kollegen verlangt. „Ich möchte auch künftig Badevergnügen für die Leute aus dem Kiez anbieten“, sagt sie.

Bis Ende Oktober können sich noch potenztielle Betreiber bewerben, neben den drei Bädern im Bezirk auch für die Bäder Plötzensee und Lübars. Noch vor Weihnachten sollen die neuen Pächter feststehen.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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