Unser Ausflugstipp
Ein Idyll gegen die Dämonen: Das Hans-Fallada-Museum in Carwitz

Im Sommer 1933 kaufte Hans Fallada das Anwesen in Carwitz. Er wohnte dort elf Jahre.  | Foto: Hans-Fallada-Museum/Hans-Fallada-Gesellschaft
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  • Im Sommer 1933 kaufte Hans Fallada das Anwesen in Carwitz. Er wohnte dort elf Jahre.
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Neben der Schreibmaschine steht die Kaffeekanne. Der Arbeitstisch im Wohnzimmer sieht aus, als wäre der Dichter nur kurz mal spazieren gehen.

Auch sonst ist das Hans-Fallada-Museum in Carwitz bemüht, den Originalzustand des Hauses soweit wie möglich zu bewahren. Das Anwesen im dörflichen Idyll der Feldberger Seenplatte mit Blick auf den Carwitzer See, hatte Fallada 1933 nach seinem durchschlagenden Romanerfolg „Kleiner Mann – was nun?“ erworben. Der Schriftsteller, mit bürgerlichem Namen Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, betätigte sich fortan als Bauer und Selbstversorger und schrieb die berühmten Geschichten „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“, „Geschichten aus der Murkelei“ und „Wolf unter Wölfen“.

In der Abgeschiedenheit des alten Gutshauses, mit großer Bibliothek, zusammen mit seiner Frau Suse, zwischen Obstbäumen, Bienenstöcken und Haustieren kam er zur Ruhe, konnte seine Dämonen zumindest zeitweise bändigen. Die Dämonen, das waren Depressionen, der Alkohol und das Morphium. Später sollten sie wiederkehren und den Kampf gewinnen. In Carwitz jedoch, das bezeugen viele schriftliche Belege, verlebte Hans Fallada wohl die glücklichste Zeit seines Lebens.

Wer diesem Leben nachspüren möchte, dem sei vor Ort die Lesereihe „freitags mit Fallada“ empfohlen. Sie wird ab 10. Mai 2019 bis in den September, jeweils freitags um 20 Uhr, im Hans-Fallada-Museum angeboten. Zudem laden die 29. Fallada-Tage in Carwitz mit Lesungen, Konzerten und Ausstellungen vom 19. bis 21. Juli 2019 dazu ein, sich intensiver mit dem Dichter auseinanderzusetzen.

Anfahrt mit dem Pkw über die B96 bis Neustrelitz, dann über die B198 nach Möllenbeck und auf der L34 nach Feldberg. Dort weiter in südlicher Richtung der Ausschilderung nach Carwitz folgen. Werktags ist auch die Anfahrt mit ÖPNV möglich: Von Oranienburg startet der Regionalexpress 5 nach Neustrelitz, dort den Bus 619 nach Feldberg und den Anschlussbus 629 nach Carwitz nehmen.

Informationen: Hans-Fallada-Museum, Zum Bohnenwerder 2, 17258 Feldberger Seenlandschaft, Telefon 039831-20359, www.fallada.de. Geöffnet ist von April bis Oktober dienstags bis sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr sowie von November bis März dienstags bis sonntags und feiertags von 13 bis 16 Uhr. Vom 24.12. bis zum 31.12. bleibt das Museum geschlossen. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt vier Euro.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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