UNSER AUSFLUGSTIPP
Vom Mäusebunker zum Griebnitzsee - eine Radtour entlang des Teltowkanals

Teils schnurgrade verlaufen die Radwege am rund 38 Kilometer langen Teltowkanal.  | Foto: Michael Vogt
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Er ist rund 38 Kilometer lang und verbindet die Dahme (Spree-Oder-Wasserstraße) im Osten Berlins mit der Potsdamer Havel (untere Havel-Wasserstraße) im Südwesten: der Teltow-Kanal. Seine Ufer eignen sich nicht nur für ausgedehnte Spaziergänge, sondern auch für abwechslungsreiche Radtouren.

Je nach Lust und Kondition lässt sich der Startpunkt beliebig wählen. Zum Beispiel am S-Bahnhof Botanischer Garten, von wo die Moltkestraße in Richtung Kanal führt. Dort wartet mit dem legendären Mäusebunker eine erste beeindruckende Sehenswürdigkeit. Die ehemalige Tierversuchsanstalt der Freien Universität erinnert mit ihren kanonengleichen Entlüftungsrohren und der Betonarchitektur im Brutalismus-Stil an ein gewaltiges Schlachtschiff. Ob es abgerissen oder alternativ genutzt wird, ist derzeit ungewiss. Von hier geht es fast schnurgerade in südwestlicher Richtung am Kanal entlang, der nach sechsjähriger Bauzeit im Dezember 1906 erstmals für den Schiffsverkehr freigegeben wurde.

Nach wenigen Kilometern überspannt eine kleine Brücke den idyllischen Zehlendorfer Stichkanal. Hier ist Schifffahrt verboten, da die Umwandlung zu einem naturnahen Landschaftsraum im Gange ist. Im weiteren Verlauf wird es für Radler abenteuerlich. Dort, wo zuweilen die festen Wege zu mit üppigem Grün überwachsenen Sandpfaden werden, entschädigt das Gefühl, am Ufer eines Urwaldstroms gelandet zu sein, für das zeitweise Schieben des Rads. Dann wiederum müssen Areale wie die Augustinum Seniorenresidenz nördlich umfahren werden.

An der denkmalgeschützten Kleinmachnower Schleuse kann man zum südlichen Ufer auf den Kanalauenweg wechseln. Hier weicht die bislang eher städtische Bebauung des Kanals grünen Wäldern. Nach Unterquerung der A115 sind die nächsten Stationen Albrechts Teerofen und der Wannseeortsteil Kohlhasenbrück. Von dort gelangten Westberliner während der innerdeutschen Teilung auf einer engen, beiderseits von Grenzmauern flankierten Zufahrtsstraßen nach Steinstücken, einer winzigen Enklave des ehemals amerikanischen Sektors. Nur ein paar Meter weiter mündet der Teltowkanal schließlich in den Griebnitzsee. Vor der Rückfahrt vom gleichnamigen S-Bahnhof empfiehlt sich eine Besichtigung des Villenviertels Neubabelsberg und des nahen Park Babelsberg.

Anfahrt vom Stadtzentrum Berlin zum Beispiel über die S-Bahnen S1 vom Potsdamer Platz nach Botanischer Garten und zurück mit der S7 von Griebnitzsee zum Alexanderplatz.

Informationen zur Geschichte des Kanals auf www.lichterfelde-ost.de/Kanal.php.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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