Mehr Park & Ride-Plätze an der Jean-Jaurès-Straße
Autofahrer sollen umsteigen
Das Bezirksamt wird in diesem Jahr entscheiden, ob es weitere Park & Ride-Plätze an der Jean-Jaurès-Straße geben wird. Damit zeigt sich auch, wie mit weiterem Pendlerverkehr umgegangen wird.
Ein Antrag der FDP, die zusätzlichen Parkplätze für Pendler an der Jean-Jaurès-Straße einzurichten, war 2018 zunächst im Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von allen anderen Parteien abgelehnt worden. Im November vergangenen Jahres schaffte er es schließlich auf die Konsensliste, die ohne Aussprache beschlossen wird. Nur die Grünen legten Wert darauf, ihre Ablehnung im Beschluss festzuhalten.
Nur kosmetische Maßnahmen?
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Jens Augner, erklärt die Ablehnung seiner Partei damit, dass Park & Ride-Angebote wenig positive Effekte hätten oder gar kontraproduktiv seien. Sie böten „höchstens Platz für ein paar Dutzend Autos“, könnten aber die Einfallstraßen, die von einigen tausend Autos genutzt werden, kaum entlasten. Sie seien „minimal als kosmetische Maßnahme für den Straßenverkehr zu verstehen“. Als Alternative sieht Augner den massiven Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP in der BVV, David Jahn, hält dagegen: „Mit ihrer Ablehnung von P+R-Flächen verkennen die Grünen die Lebensrealität auf dem Dorf.“ Wo keine Parkplätze am Bahnhof vorhanden seien, muss bis in die Stadt gefahren werden. Die Ablehnung von Park & Ride-Flächen führe dazu, dass die Autofahrer einfach im Auto sitzen blieben.
Austausch mit Arbeitskreis Niederbarnimer Fliesslandschaft
Zu einem weiteren FDP-Antrag, der die Einrichtung von Park & Ride-Flächen im Umland fordert, liegt mittlerweile auch eine Stellungnahme der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr vor. Danach gebe es einen regelmäßigen Austausch zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg, die Bezirksämter Reinickendorf und Pankow nähmen zudem regelmäßig an den Sitzungen des Arbeitskreises Niederbarnimer Fliesslandschaft teil. Dieser werde jedoch nicht vom Land Berlin finanziell unterstützt. Bis September 2021 soll zudem ein „interkommunales Verkehrskonzept“ der Brandenburger Nachbargemeinden von Reinickendorf vorliegen, in dem auch das „Umsteigen auf die Bahn“ ein wichtiges Thema sein wird.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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