Physiotherapieschule feiert ihr 75-jähriges Jubiläum
Mit einem großen Sommerfest will die Wannsee-Schule, zu der auch eine Krankenpflege- und eine Ergotherapie-Schule zählen, das Jubiläum der traditionsreichen Einrichtung begehen. Als vor 75Jahren mit Anna-Maria Hauptmann die erste Lehrkraft am damaligen Oskar-Helene-Heim in Dahlem begann, kämpfte die "sportmedizinische Massage" noch um ihre Anerkennung als Beruf. 1990 drohte zwischenzeitlich das Ende der Physiotherapeutenausbildung. Sie wanderte aber von Dahlem nach Wannsee. Heute unterrichten zehn fest angestellte und 20 Honorarkräfte etwa 120 Studierende der Physiotherapie.Akademische "Weihen" haben die "Heilgymnastiker" bis heute nicht. "Uns fehlt das wissenschaftliche Denken", erklärt die Leiterin der Schule, Gaby Siegmann. Erst 1947 kam die staatliche Anerkennung als Lehrberuf. Heute kooperieren die Physiotherapeuten mit der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf. Nach der dreijährigen Ausbildung kann dort in sieben Semestern der "Bachelor" für Ergo- und Physiotherapie erworben werden. Fächer wie Anatomie und Biomechanik gehören zur Ausbildung wie Besonderheiten der Rehabilitation etwa von Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Patienten.
Die Wannsee-Schule für Heilberufe hatte der frühere Zehlendorfer Gesundheitsstadtrat Gerhard Naulin ins Leben gerufen. Er wollte die Krankenpflegeausbildung in West-Berlin zusammenfassen. 1999 zogen die Krankengymnastinnen von der Clayallee an den Großen Wannsee.
Dreiviertel der Auszubildenden sind laut Siegmann weiblich. Dies hänge mit dem Ansehen des Berufs zusammen. Für deutsche Ärzte sind die Physiotherapeuten, anders als im Ausland, medizinische Hilfsberufe. Dennoch legen praktizierende Krankengymnasten Wert auf eigene Untersuchungen.
Zur Jubiläumsfeier am Freitag, 14. Juni, soll neben Gesundheitssenator Mario Czaja und Bürgermeister Norbert Kopp (beide CDU) mit Gisela Kofalk die älteste Absolventin aus dem Jahr 1952 dabei sein.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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