Bau des Fußballplatzes beginnt
Anstoß für das Leuchtturmprojekt

Spatenstich für den Fußballplatz. Mehrere Projektpartner unterstützen Amandla beim Safe-Hub-Projekt.  | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Spatenstich für den Fußballplatz. Mehrere Projektpartner unterstützen Amandla beim Safe-Hub-Projekt.
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Für Europas ersten Safe Hub am Leopoldplatz liegt mittlerweile die Genehmigung vor. Mit dem Bau geht es aber erst Mitte 2023 los. Erst mal ist der Sportplatz dran. Der soll bis zum Herbst fertig sein.

Die Kiezgärtner vom „Himmelbeet“ sind runter. Jetzt gab’s auf dem leeren Grundstück an der Ruheplatzstraße/Ecke Schulstraße den ersten Spatenstich. Noch im Juli geht es los mit dem Bau des Fußballplatzes. Der wird 45 mal 44 Meter groß, hat Platz für mehrere Mannschaften und soll im Herbst fertig sein. Der Bau des Safe Hubs, für den inzwischen die Baugenehmigung vorliegt, soll ab Mitte 2023 folgen.

Fußballschule mit Bildungscampus

Die Vision für Europas ersten Safe Hub – eine Fußballschule mit Bildungscampus nach südafrikanischem Vorbild – ist sieben Jahre alt. Das Leuchtturmprojekt im Weddinger Brennpunktkiez plant die gemeinnützige Amandla GmbH zusammen mit mehreren Projektpartnern, allen voran die Oliver-Kahn-Stiftung als Mitinitiatorin. Das rund 4100 Quadratmeter große Grundstück hat der Bezirk Mitte an Amandla verpachtet und zwar für mindestens 30 Jahre. Nach dem Nutzungsvertrag wurde der Bauantrag gestellt, der nun genehmigt ist. „Wir haben einen langen Atem bewiesen“, sagte Amandla-Projektleiterin Jasmina Srna beim Spatenstich. Dazu gehörte, nicht nur bei den Behörden für das soziale Projekt zu werben, sondern auch bei den Nachbarn wie dem Quartiersmanagement Pankstraße, Vereinen, sozialen Trägern und Schulen. Kurzum bei allen, die händeringend nach Angeboten für Kinder und Jugendliche im Kiez suchen. „Wir werden im Safe Hub nicht alle unterbekommen, versuchen aber fair zu sein“, kündigte Jasmina Srna an. Mit sechs Schulen im Kiez kooperiere Amandla bereits. So hätten etwa die Wedding-Grundschule und die Anna-Lindh-Grundschule akuten Sportplatzbedarf. Für die Nachmittag-AGs im Safe Hub würden sich alle Schulen interessieren, was nicht verwundert: „Wir haben hier nur wenige Angebote für Sport, Bewegung und Freizeit“, bestätigte Sükran Altunkayna, Leiterin des QM-Teams Pankstraße. „Eigentlich bedauerlich, dass ein Projekt extra aus Südafrika kommen muss, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen.“

Von Kiezcafé bis Kita

Im Mittelpunkt des Safe Hubs steht die Fußballschule mit dem Kunstrasenplatz aus drei Kleinspielfeldern, die auch für andere Sportarten genutzt werden können. Das Multifunktionsgebäude bekommt drei Obergeschosse. Im Erdgeschoss ziehen ein Begegnungszentrum mit Kiezcafé, Jugendtreff, Lernangeboten und Raum für Ausstellungen und die Nachbarschaft ein. Dort sind dann auch die Umkleiden und Trainerräume für die Fußballschule. Im ersten Obergeschoss sitzt die „Akademie“ mit digital Lab, Workshops, Hausaufgabenhilfe, Bildungsangeboten für Kinder, Schüler, Studenten und Berufseinsteiger. Außerdem soll es in dem Holzpalast eine Kita mit 50 Plätzen, eine kleine Sporthalle für Karate- oder Gymnastikkurse, ein Beratungszentrum, Schulungs- und Seminarräume sowie Büroräume für das Amandla-Team, NGOs und lokale Unternehmer geben.

Viel Bau auf kleinem Raum

Einen Fußballplatz und ein Gebäude zu bauen, das groß genug ist, um alles unterzubekommen, war für die Planer die größte Herausforderung. „Denn hier auf dem Grundstück ist nicht viel Platz“, sagte Uwe Weyhing, Projektplaner bei der Rückert GmbH, die das Gebäude entworfen hat. Zudem liegt eine Fernwärmeleitung unter der Erde, „die nicht überbaut werden darf“, weshalb der Safe Hub teilweise auf tragenden Stützen steht. Abstriche mussten die Planer auch bei der Sporthalle im Gebäude machen. Statt einer Tribüne gibt es einen Balkon, der vom Café aus zugänglich ist. „Das schafft eine gewisse Stadion-Atmosphäre.“

Die zwei Haushälften des Safe Hub sind ineinander verschränkt und sollen die zwei ineinandergreifenden Hände des Safe Hubs symbolisieren. Die Glas- und halbdurchlässigen Holzfassaden stehen für die Transparenz und Offenheit des neuen Sozialprojekts. Über Photovoltaik auf dem Dach soll sich der Safe Hub mit Strom versorgen. Und das Haus nutzt Geothermie, speichert also Erdwärme, um die Betriebskosten niedrig zu halten. Auch zwei Regenversickerungsanlagen soll es geben. Eine Lärmschutzwand ist dagegen nicht geplant. Aber die Spielfläche der Kita an der Schulstraße soll einen Schallschutzzaun bekommen.

Kosten: etwa 11 Millionen Euro

Nach dem Baustart Mitte 2023 soll der Safe Hub eineinhalb Jahre später stehen. Finanzieren will Amandla das Projekt mit Spenden, Stiftungsgeldern und öffentlichen Zuschüssen. Die Kosten für den Neubau liegen aktuell bei rund elf Millionen Euro. Mehrere Stiftungen unterstützen das Leuchtturmprojekt. Auch Torwart-Titan Oliver Kahn ist mit seiner gleichnamigen Stiftung dabei, ebenso wie die Vereine „Wirtschaft kann Kinder“ und "Knorr-Bremse Global Care". Neun solcher Rundum-Projekte für Kinder und Jugendliche hat Amandla bereits in Südafrika auf die Beine gestellt und eins in Philadelphia.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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