Gebäude in der Seestraße 49 wird Künstlerhaus
Anwohner ärgern sich über den verdreckten Zustand vor dem Haus. "Der kleine Vorgarten ist völlig vermüllt", sagt Günter Röpke, der direkt daneben wohnt. Jetzt soll das ehemalige Verwaltungsgebäude in der Seestraße 49 schräg gegenüber vom Kino Alhambra, in dem früher das bezirkliche Schul- und Sportamt seine Büros hatte, renoviert und wieder genutzt werden.
Wie Jürgen Lindner von der gemeinnützigen Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) sagte, werden in dem Haus bald Künstler arbeiten. Die GSE als Treuhänder des Landes verwaltet und bewirtschaftet Wohn- und Gewerberäume für gemeinnützige Träger und Kulturprojekte. In dem Bürogebäude werden ab Spätsommer etwa 40 Ateliers eingerichtet. Die Instandsetzung des Hauses, das laut Lindner noch in einem "relativ guten Zustand ist", wird aus dem Atelierprogramm des Senats finanziert. Die GSE will in vier Wochen den Mietvertrag mit dem Liegenschaftsfonds (Lifo) unterzeichnen und dann mit der konkreten Umbauplanung beginnen. Ende des Jahres sollen in dem zukünftigen Atelierhaus Künstler günstige Arbeitsräume erhalten. Als Maximalmiete müssen die Kreativen etwa vier Euro Komplettmiete pro Quadratmeter bezahlen. Die GSE bewirtschaftet derzeit berlinweit 480 Ateliers, die im Rahmen des Atelierprogramms des Senats vergeben werden.
Der Bezirk hatte das Dienstgebäude bereits 2011 an den Liegenschaftsfonds abgegeben, der landeseigene Grundstücke und Immobilien verwaltet. Die Aufgabe des Standortes war Teil des bezirklichen Konsolidierungskonzeptes, um über vier Millionen Euro Gebäudekosten jährlich zu sparen. Insgesamt wurden fünf komplette Bürogebäude und etwa zwei Dutzend anderweitig genutzte Bezirksimmobilien aufgegeben. Alle Beschäftigten wurden durch sogenannte "Verdichtung" in den Rathäusern in der Karl-Marx-Allee, Müllerstraße und Turmstraße konzentriert. Das Gebäude in der Seestraße sollte noch vor Kurzem ein Hostel werden. Der Betreiber hatte schon mit dem Innenausbau begonnen, soll aber dem Vernehmen nach in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein. In der Seestraße 49 war im Erdgeschoss früher auch einmal die kommunale Otto-Nagel-Galerie und danach der Umweltladen Mitte untergebracht. Jürgen Lindner könnte sich vorstellen, dass die Künstler den barrierefreien Ladenraum gemeinsam als Galerie für das neue Atelierhaus nutzen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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