Kolonialgeschichte aufarbeiten
Stadtmuseum startet Projekt zur „Dekolonisierung städtischer Erinnerungskultur“

Im Januar startet ein fünfjähriges Kulturprojekt, „das die historische Rolle Berlins als koloniale Metropole beleuchten und sich mit den problematischen Nachwirkungen dieser Geschichte bis in die heutige Zeit auseinandersetzen wird“.

Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes fördern das Projekt mit dem Arbeitstitel „Postkoloniales Erinnern in der Stadt“ mit drei Millionen Euro. Bis Ende 2024 soll mit Ausstellungen und Veranstaltungen in verschiedenen Bezirken die lokale Kolonialgeschichte beleuchtet werden, heißt es. Es soll auch ein jährliches Kulturfestival zu „dekolonialen Perspektiven“ geben und eine Online-Kartierung zu kolonialen und postkolonialen Erinnerungsorten in Berlin, Deutschland und in seinen ehemaligen Kolonien. Das Projekt „Postkoloniales Erinnern in der Stadt“ wird von einem Verbund aus den drei Nichtregierungsorganisationen Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), Each One Teach One (EOTO) und Berlin Postkolonial sowie dem Stadtmuseum Berlin getragen.

In Wedding sind im Afrikanischen Viertel insgesamt 25 Straßen nach afrikanischen Ländern, Städten und Flüssen, Kolonialstützpunkten und Kolonialherren benannt. Seit Jahren tobt ein Streit um Straßenumbenennungen. An der Otawistraße steht seit 2012 eine Infotafel zur Geschichte der Straßennamen und der Kolo-nialzeit.

Einsprüche gegen Umbenennungen

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat 2016 die Umbenennung von drei Straßen beschlossen. Bereits im April 2018 hat das Bezirksamt die Umbenennung der Petersallee in Anna-Mungunda-Allee und Maji-Maji-Allee, die Lüderitzstraße in Cornelius-Fredericks-Straße und des Nachtigalplatzes in Manga-Bell-Platz beschlossen. Bis jetzt sind die Umbenennungen nicht rechtskräftig; kein Straßenschild wurde geändert. Denn gegen die umstrittenen Namensänderungen hatten Anwohner über 500 Widersprüche eingelegt.

Laut Bezirksamtssprecher Christian Zielke wurden 245 als gültig akzeptiert. „Alle Widersprüche werden zurückgewiesen“, so Zielke. Die siebenseitigen Schreiben, persönlich unterschrieben von Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), gehen kurz nach Weihnachten raus, inklusive einer Gebührenforderung von 148,27 Euro.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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