Strom für Wedding: Umspannwerk an der Sellerstraße versorgt Europacity

Megapower im Glashaus: das neue Umspannwerk in der Sellerstraße. | Foto: Stromnetz Berlin
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Wedding. Die Vattenfall-Firma Stromnetz Berlin hat das neue Umspannwerk an der Sellerstraße eröffnet.

Netzschalter an, vollen Saft voraus: Das neue Umspannwerk liefert Strom für Wedding und zukünftig für die Europacity zwischen Hauptbahnhof und Perleberger Brücke entlang der Heidestraße. Das neue Quartier braucht jede Menge Strom. Deshalb hat die Stromnetz Berlin GmbH, Betreiberin des Stromverteilungsnetzes der Hauptstadt, das neue Umspannwerk an der Sellerstraße gebaut. Es versorgt rund 19 000 Haushalts- und 3000 Gewerbekunden mit Strom.

Mit dem Neubau der Trafoetagen können auch benachbarte Netzgebiete entlastet werden. Die benachbarten großen Industrieunternehmen Siemens und Bayer Schering werden zwar von anderen Umspannwerken der Stadt versorgt, erhalten aber durch den Neubau mehr Sicherheit. Bei möglichen Netzausfällen könne die Firma Stromnetz Berlin sehr schnell auf das neue Werk umschalten, so Sprecher Olaf Weidner.

In das neue Umspannwerk hat die Vattenfall-Tochter insgesamt 35 Millionen Euro investiert. Die Stromstation ist mit modernster Schalt- und Steuertechnik ausgestattet. Der Betreiber verspricht weniger Stromausfälle und sehr kurze Wiederversorgungszeiten im Störungsfall. Herzstücke des neuen Umspannwerkes sind eine gasisolierte und platzsparende 110-kV-Hochspannungsschaltanlage sowie eine luftisolierte 10-kV-Schaltanlage. Der Neubau verfügt über eine gesicherte Leistung von 63 Megavoltampere (MVA).

Das Gebäude passt mit seiner reflektierenden Fassade aus Profilglassteinen gut zu den geplanten Häusern auf dem Nachbargrundstück. Der Entwurf der Architekten Heide & von Beckerath wurde mit den Grundstücksnachbarn, dem Stadtplanungsamt und dem Baukollegium des Senats Berlin abgestimmt.

Das Umspannwerk Sellerstraße entsteht direkt neben dem früheren Umspannwerk, das nach Plänen des Architekten Hans Heinrich Müller vor etwa 100 Jahren gebaut wurde. Vattenfall nutzt das denkmalgeschützte Backsteingebäude nicht mehr als Umspannwerk. Die alten Trafos wurden vor rund zehn Jahren ausgebaut und das Haus als Bürostandort hergerichtet. Dort befindet sich heute das Vattenfall-Kundenzentrum mit Büros, Callcenter und Abrechnungsstelle. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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