Vom Pferdestall zur inklusiven Galerie
Brotfabrik will die Remise auf ihrem Hof ausbauen
Die Galerie der Brotfabrik am Caligariplatz gehört zu den ambitioniertesten Ausstellungsorten des Bezirks. Doch künftig wird sie noch mehr sein als eine Galerie: Sie wird Atelier, ein Ort inklusiver Begegnungen, Treffpunkt der Generationen.
Vor Jörg Fügmann und seinem Team liegt ein großer Berg Arbeit. Aber der Geschäftsführer Brotfabrik freut sich, dass jetzt zumindest Geld für sein neustes Vorhaben zur Verfügung steht. Das Gebäude, das heute die Galerie beherbergt, war einst ein Pferdestall. In Eigenleistung baute das Brotfabrik-Team das Gebäude vor Jahren aus. Galeristin Petra Schröck setzt dort ihre Ausstellungsideen um, und die Galerie hat heute berlinweit einen hervorragenden Ruf. Aber sie ist leider nicht barrierefrei und die räumlichen Möglichkeiten sind mehr als begrenzt. Von einem richtigen Arbeitsplatz kann die Galeristin bis dato nur träumen.
Weil das Gebäude endlich mal richtig auf Vordermann gebracht werden muss, plant die Brotfabrik nun den Umbau der Remise. „In diesem Gebäude wollen wir künftig Angebote machen, die bisher noch auf drei Standorte verteilt waren“, sagt Jörg Fügmann. Kern ist natürlich weiterhin der Galerie, in der es ein Ausstellungsprogramm für Menschen mit und ohne Handicap geben wird. In einem neu einzurichtenden Atelier finden künftig inklusive Kunstkurse statt, die bisher nebenan im Inklusiven Kreativatelier angeboten werden. Und letztlich werden sich in der ausgebauten Remise Bewohner und Schüler aus der Stephanus-Stiftung treffen. Mit dieser kooperiert die Brotfabrik seit Längerem.
Damit das alles möglich ist, wird die Remise baulich verändert. Ein Anbau aus dem Jahre 1948 wird abgerissen. Das Dach wird so heraufgesetzt, dass man im Obergeschoss vernünftig stehen kann. Und es wird eine bauliche Erweiterung mit viel Glas geben. Natürlich bekommt auch Petra Schröck endlich ein vernünftiges Büro. Und ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit.
Seit knapp zehn Jahren verfolgt das Team um Jörg Fügmann bereits die Idee. Die Planungen sind seit etwa fünf Jahren fertig. Nun zieht auch der Bezirk mit, dem die Immobilie der Brotfabrik gehört. Vor allem Bürgermeister und Kulturdezernent Sören Benn (Die Linke) setzt sich dafür ein. Als es darum ging, Projekte für die Finanzierung aus Mitteln der ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO) vorzuschlagen, setzte das Bezirksamt den Ausbau der Brotfabrik-Remise auf die Liste. Mit Erfolg.
Seitdem klar ist, dass aus dem PMO-Topf etwa eine halbe Million Euro bereitgestellt werden, hofft Fügmann, dass es mit dem Vorhaben nun rasch vorangeht. Ein Bauantrag ist bereits gestellt. Und die Aktion Mensch, die bereits seit Jahren inklusive Projekte der Brotfabrik fördert, wird sich auch an diesem Projekt beteiligen. Wenn alles reibungslos läuft wird die Remise wohl im kommenden Jahr ausgebaut werden können.
Weitere Informationen auf www.brotfabrik-berlin.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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