Ausstellung zeigt Fotozyklus über Obdachlose in der Brotfabrik
Die Fotos greifen ein brisantes Thema auf. Auf der einen Seite wird Deutschland als Wohlstandsgesellschaft gesehen, auf der anderen gibt es vor allem in Großstädten viele Menschen ohne Obdach. Die großformatigen Fotos und Videoobjekte zeigen Bettler an unterschiedlichen Orten in der klassischen Demutshaltung. Ihre Gesichter und Körper sind aber verhüllt. Anonym und in ihrer Identität unsichtbar präsentieren sie sich dem Betrachter. Nicola Rubinstein fotografierte sie so, dass die Fotos nicht wie Propaganda wirken. Die Bettelnden befinden sich auf Augenhöhe mit Passanten, wenn auch ihre Blicke gesenkt sind. Die Bilder sensibilisieren, eine andere Perspektive zur scheinbaren Perspektivlosigkeit dieser Menschen einzunehmen.
Im Rahmen der Ausstellung präsentiert die Brotfabrik auch eine Theateraufführung am 23. und 24. Januar jeweils um 20 Uhr. Das Obdachlosentheater "Ratten 07" zeigt sein Stück "Heidizeit + Halluzinativer Abend im Gasometer". Der Buch- und Filmklassiker von David Lindemann und Johannes Kraak über Heimweh, Aggression, Anarchie, die Bibel und das Kapital wird vom Theaterensemble in einer eigenwilligen Aktualisierung aufgeführt. Der Eintritt zum Stück kostet zwölf, ermäßigt acht Euro.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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