Nur die Gaststätte blieb übrig: Stadthalle könnte 2018 ihr 110-jähriges Bestehen feiern

Blick auf die einstige Stadthalle Weißensee etwa im Jahre 1920. Dort fanden bis zu 1000 Menschen Platz. | Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
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  • Blick auf die einstige Stadthalle Weißensee etwa im Jahre 1920. Dort fanden bis zu 1000 Menschen Platz.
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Veranstaltungsort sind in Weißensee nicht reich gesät. Das Delphi hat gerade erst wieder eröffnet. Und vielleicht wird auch das frühere Kulturhaus „Peter Edel“ bald saniert, dann könnten in dessen Saal auch wieder größere Veranstaltungen stattfinden. Dabei hatte der Ortsteil sogar einmal eine richtig große Stadthalle. Die fasste bis zu 1000 Menschen.

Sie wurde 1908 eröffnet. Die Stadthalle gibt es jedoch nicht mehr. Übrig blieb von diesem Ensemble nur die Gaststätte, in der sich heute das Nachbarschaftszentrum Frei-Zeit-Haus Weißensee befindet.

Dass Weißensee eine Stadthalle bekam, war vor allem dem damaligen Bürgermeister Carl Woelck (1868-1937) und dem Gemeindebaurat Carl James Bühring (1871-1936) zu verdanken. Nach der Vereinigung des Dorfes Weißensee mit Neu-Weißensee im Jahre 1905 gab es Bestrebungen, das Stadtrecht zu erlangen. Ein Schritt in diese Richtung war neben der Planung eines neuen Rathauses auch der Bau einer Stadthalle. Im Sommer 1907 begannen dafür die Bauarbeiten, und am 26. September 1908 fand die Einweihung der Weißenseer Stadthalle statt. Das Haus war für unterschiedliche Nutzungen gebaut worden. Es gab einen Bereich für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Versammlungen, eine kleinere Turnhalle, vier Kegelbahnen und eine Badeeinrichtung mit sechs Brause- und drei Wannenbädern. Außerdem gehörte ein Restaurant zur Stadthalle.

Die Stadthalle prägte mit ihrer Fassade fast drei Jahrzehnte den westlichen Teil der Pistoriusstraße. Am 26. Februar 1945 wurde sie Opfer von Fliegerbomben. Die Reste des Bauwerks blieben danach noch einige Jahre als Ruinen stehen, ehe sie abgerissen wurden.

Die frühere Gaststätte wurde später als Sportlertreff, Kindergarten und Lager der Zivilverteidigung genutzt. Nach einigen Jahren Leerstand in den 80er-Jahren besetzten 1990 Senioren das Gebäude und gründeten den Verein Frei-Zeit-Haus Weißensee. Heute ist das Haus ein gut besuchter Nachbarschaftstreff, zu dem man mehr im Internet auf www.frei-zeit-haus.de erfahren kann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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