Fläche am Kreuzpfuhl soll nach Kuczynski benannt werden
Mit dem Benennungsvorschlag kommt das Bezirksamt einem Auftrag der Bezirksverordneten nach, der bereits sieben Jahre alt ist. Eine Bürgerinitiative hatte 2007 angeregt, einen Platz nach dem prominenten Weißenseer zu benennen. Dieser lebte von 1950 bis zu seinem Tode 1997 in der Parkstraße 94. Nach längerer Diskussion fasste die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Dezember 2009 den Beschluss, den südlichen Antonplatz nach ihm zu benennen.
Wenige Wochen später sprach sich die BVV dann aber mit knapper Mehrheit gegen diese Platzbenennung aus. Die Verordneten sahen in Kuczynski zwar eine schillernde, aber auch umstrittene Persönlichkeit der deutschen Zeitgeschichte. Deshalb sollte er nicht an diesem zentralen Platz gewürdigt werden.
Grundsätzlich befürwortete die BVV aber die Ehrung des Wirtschaftswissenschaftlers. Als Bedingung wurde aber eine Informationstafel gestellt. Sie sollte über das Leben und Wirken Kuczynskis informieren. Weil der damals gefasste Beschluss immer noch unerledigt ist, am 17. September aber der 110. Geburtstag Kuczynskis ansteht, nahm sich Kulturstadtrat Torsten Kühne (CDU) vor einigen Monaten des Themas erneut an. Der Kulturausschuss empfahl im März, als er sich mit dem Thema beschäftigte, die Fläche am Kreuzpfuhl nach dem Wissenschaftler zu benennen. Diesen Vorschlag hatte 2007 auch schon einmal Professor Günter Bärwolff von der Bürgerinitiative gemacht. Wie Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) mitteilt, hat inzwischen auch das Amt für Weiterbildung und Kultur dem zugestimmt.
Der Jürgen-Kuczynski-Platz ist eine Grünfläche. Laut Kirchner hat das Straßen- und Grünflächenamt inzwischen das Benennungsverfahren eingeleitet. Wann der Platz dann offiziell seinen Namen erhält, steht allerdings noch nicht fest.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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