Kommission lehnt ein weiteres Denkzeichen für die Filmstadt Weißensee ab
Im Frühjahr 2011 regte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) an, mit einem Denkzeichen an die "Filmstadt Weißensee" zu erinnern. An der Liebermannstraße sollte eine Stele oder ein Kunstobjekt an die Geburtsstätte der Filmkunst erinnern. Zu diesem Zweck wurde das Bezirksamt beauftragt, sich mit der Kunsthochschule Weißensee in Verbindung zu setzen. Diese sollte einen Wettbewerb ausloben.
In der Liebermannstraße, frühere Franz-Josef-Straße, nahm die Weißenseer Filmgeschichte ihren Anfang. Von 1913 bis 1928 entstand in den Weißenseer Ateliers Film auf Film. Als aber der Tonfilm unaufhaltsam seinen stummen Vorgänger ablöste, verloschen auch die Lichter in Weißensee. Ihnen fehlten die Voraussetzungen für Tonfilmproduktionen.
Bereits Anfang 2010 Jahr hatte die BVV angeregt, zum 100. Jahrestag des Beginns der Filmproduktion in Weißensee ein Denkzeichen zu installieren. Im Bezirksamt hielt man das für nicht erforderlich, weil es bereits einige Hinweise auf die Filmstadt Weißensee gab. Außerdem fehlten die finanziellen Mittel. Das sahen die Verordneten aber ganz anders. Ein Jahr später stellten sie noch einmal mit Nachdruck einen ähnlichen Antrag. Der blieb bis heute unerledigt. Nun beschäftigte sich die Kommission "Kunst im öffentlichen Raum" noch einmal mit dem Thema. Die verschaffte sich zunächst einen Überblick über bestehende Erinnerungsorte. Unter anderem gibt es auf dem Caligariplatz eine Stele. Und auch an der Ecke Berliner Allee und Liebermannstraße befindet sich eine Gedenktafel. Schließlich gibt es das Buch "Herrrrreinspaziert!". "Die Kommission ist der Überzeugung, dass eine wie auch immer gestaltete neue Gedenkstätte keinen Mehrwert zu den bereits vorhandenen Informations- und Erinnerungsorten bieten kann", erklärt Kulturstadtrat Torsten Kühne (CDU). Deshalb beschloss die Kommission einstimmig, das Projekt eines Denkzeichens nicht weiter zu verfolgen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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