Rainer Simon zeigt faszinierende Fotos von Amerika
Der Mann, der dort seine Impressionen aus Amerika zeigt, ist vielen Kinobesuchern und Fernsehzuschauern bekannt: der Regisseur Rainer Simon. Der 70-Jährige hat sich in so gut wie allen Genres des Films ausprobiert. Die Bandbreite seiner Filme reicht vom Märchen wie "Sechse kommen durch die Welt" über Jugendfilme wie "Männer ohne Bart", Filmkomödien wie "Till Eulenspiegel" oder "Zünd an, es kommt die Feuerwehr" bis hin zum Spielfilm "Die Besteigung des Chimborazo". Diesen Film drehte er über Alexander von Humboldt an Schauplätzen in Ecuador.Als er 1988 diesen Film produzierte, faszinierte ihn Südamerika sofort. Die Menschen und die Landschaft hatten es ihm angetan. "Der Film hatte im September 1989 in Ost-Berlin Premiere. Nachdem die Mauer eingerissen war, konnte ich viel eher wieder nach Amerika reisen, als ich es zu hoffen gewagt hatte", so Rainer Simon. 1990 zeigte er seinen Film auf einem Festival in Havanna und reiste von dort gleich weiter zur Premiere nach Ecuador.
Nach Ecuador zog es ihn in den folgenden Jahren immer wieder. Dort drehte er zum Beispiel 1994 den Film "Die Farben von Tigua" über indianische Malerei in den Anden. 1998 folgte ein Dokumentarfilm über die letzten Zápara-Indianer im Urwald Amazoniens, und von 2000 bis 2003 drehte er "Der Ruf des Fayu Ujmu" nach einer Legende der Chachi-Indianer.
Ecuador ließ Rainer Simon nicht mehr los. Das Land wurde zu seiner zweiten Heimat. Er fand dort viele Freunde, hat besonders engen Kontakt zu einer Familie, von deren Kindern er der Patenonkel ist. Mit seinen Filmen kam er aber auch in viele andere Länder Südamerikas. Das Goethe-Institut Mexiko veranstaltete zum Beispiel eine Retrospektive, die ihn von Mexiko bis nach Bolivien führte. Rainer Simon leitete Filmworkshops in Chile, Argentinien, Kolumbien, Panama und weiteren Ländern. Er wurde in Festivaljurys eingeladen, und auch in Nordamerika zeigte man Interesse an dem ostdeutschen Regisseur. Seine Erfahrungen mit der amerikanischen Welt hat der Regisseur in seinem Roman "Regenbogenboa" verarbeitet sowie in seiner Autobiografie "Fernes Land - die DDR, die DEFA und der Ruf des Chimborazo". Während seiner Aufenthalte und Reisen durch Süd- und Nordamerika machte Rainer Simon unzählige Fotos. Die faszinierendsten Porträt- und Landschaftsfotografien zeigt er nun in einer Ausstellung in der Galerie der Brotfabrik am Caligariplatz. Zu besichtigen ist diese Ausstellung bis zum 7. Oktober dienstags bis sonntags von 16 bis 21 Uhr. Im Rahmenprogramm zeigt das Kino in der Brotfabrik am 20. sowie vom 22. bis 29. September jeweils um 20 Uhr den Spielfilm "Das Luftschiff" von Rainer Simon. Vom 4. bis 10. Oktober ist jeweils um 20 Uhr "Die Besteigung des Chimborazo" zu sehen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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