Die Party muss ausfallen
Aber im nächsten Jahr wird 30 +1 Jahr Frei-Zeit-Haus gefeiert

Es wurde vor 30 Jahren gegründet: das Frei-Zeit-Haus Weißensee. Petra Lemme und Silke Haack hatten gemeinsam mit dem Team des Stadtteilzentrums für dieses Jubiläum ein Fest geplant. Wegen Corona kann das nicht stattfinden. | Foto: Bernd Wähner
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  • Es wurde vor 30 Jahren gegründet: das Frei-Zeit-Haus Weißensee. Petra Lemme und Silke Haack hatten gemeinsam mit dem Team des Stadtteilzentrums für dieses Jubiläum ein Fest geplant. Wegen Corona kann das nicht stattfinden.
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Mit einer großen Party sollte in diesem Monat das Jubiläum 30 Jahre Frei-Zeit-Haus Weißensee gefeiert werden.

Coronabedingt musste diese allerdings abgesagt werden. Statt der Feier in diesem Jahr, soll es am 12. Juni 2021 eine Feier unter dem Motto „Wir werden 30+1“ geben. Dann werden Haus und Garten an der Pistoriusstraße 23 sicher wieder belebter sein, als in den Wochen seit Mitte März. Der Shutdown sorgte für ungewohnte Stille. Doch nach und nach können wieder erste Angebote starten. Unter anderem finden Yoga-Kurse im Freien statt.

Das Haus Pistoriusstraße 23 hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Erbaut wurde es vor 112 Jahren als Casino an der ehemaligen Stadthalle Weißensee. Nachdem diese Halle im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, blieb nur der Casinotrakt erhalten. Dieser diente noch einige Jahre als Restaurant. Danach wurde das Gebäude von 1952 bis 1988 als Kindergarten genutzt. Schließlich stand das zu dieser Zeit bereits sehr marode Gebäude bis 1990 leer.

In der Wendezeit besetzten 53 Frauen und Männer aus dem Ortsteil das Haus. Sie wollten es zu einem Kieztreffpunkt umgestalten. Gemeinsam gründeten sie im Juni 1990 den Verein „Frei-Zeit-Haus“. Nach Zustimmung des Runden Tisches Weißensee und nach Verhandlungen mit dem damaligen Magistrat konnte der Verein das Haus übernehmen. Die Vereinsgründer renovierten es in Eigenleistung und begannen, erste Angebote zu machen. Im Laufe der Jahre nutzen immer mehr Menschen diese Angebote. Von 1995 bis 98 investierte der damalige Bezirk Weißensee deshalb drei Millionen D-Mark in Aus- und Anbauten. Die sanierten Räume zogen weitere Selbsthilfe- und Freizeitgruppen an.

Bis zu Beginn der Corona-Krise war das Frei-Zeit-Haus täglich von morgens bis in den Abend hinein gut ausgelastet. Etwa 3000 Menschen besuchten in jedem Monat eine der Selbsthilfe- und Freizeitgruppen oder eine der Veranstaltungen im Haus. Das wird voraussichtlich auch wieder so sein, wenn nach Corona etwas Normalität in den Alltag einzieht.

Das stete Wachstum der Nutzerzahlen und Nachfragen führte dazu, dass das Frei-Zeit-Haus über seinen ursprünglichen Standort hinauswuchs. Der Verein ist heute auch Träger des Familienzentrums in der Mahlerstraße 4, der Freiwilligenagentur Pankow in der Berliner Allee 124, des Nachbarschaftsladens Charlotte-Treff in der Mutziger Straße 1, des Nachbarschaftstreffs in der Seefelder Straße 50 in Alt-Hohenschönhausen sowie der Kitas „Anton und Lola“ und „Wurzelgemüse“.

Über all seine Angebote informiert der Frei-Zeit-Haus-Verein in einem Programmheft, das er jedes Jahr herausgibt. Im 2020er Heft finden sich auch viele Veranstaltungen, die wegen Corona nicht stattfinden konnten. Doch per Telefon und E-Mail hielt das Team des Stadtteilzentrums weiterhin Kontakt mit den Nutzern des Frei-Zeit-Hauses.

Informationen dazu, wie es mit Angeboten im Haus und im Garten nach und nach weitergeht, finden sich aktuell auf www.frei-zeit-haus.de. Zu erreichen ist das Team unter  der Telefonnummer 92 79 94 63.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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