Mit Unterstützerinnen ins Gespräch kommen
Mobile Stadtteilarbeit ist in Weißensee-Ost vor Ort

Christiane Weigand, Desislava Haak und Hadan Sahin stehen im Moselviertel an einem Tiny House Kiezbewohnern für Gespräche zur Verfügung. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Christiane Weigand, Desislava Haak und Hadan Sahin stehen im Moselviertel an einem Tiny House Kiezbewohnern für Gespräche zur Verfügung.
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Bis zum 25. Februar steht an der Bernkasteler Straße gegenüber der Hausnummern 9 und 10 ein Tiny House.

An diesem Haus ist Dienstag und Mittwoch von 13 bis 17 Uhr sowie Freitag von 10 bis 14 Uhr ein Klapptisch aufgebaut. Auf diesem steht ein kleiner Aufsteller mit allerhand Flyern. Eine Kanne mit frisch gebrühtem Kaffee und eine mit Tee sowie passende Trinkbecher laden zum Verweilen ein. Als Gesprächspartnerinnen stehen den Bewohnern des Moselviertels Christiane Weigand und Hadan Sahin zur Verfügung, die an manchen Tagen auch von ihrer Kollegin Desislava Haak unterstützt werden. Sie bilden das Team der neuen Mobilen Stadtteilarbeit Weißensee-Ost. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Stadtteilzentrums Frei-Zeit-Haus Weißensee.

„Wir wollen mit den Anwohnern in Kontakt kommen, sie dort treffen, wo sie zu Hause sind“, sagt Christiane Wiegand. „Dabei möchten wir von ihnen erfahren, welche Wirkungen die seit knapp zwei Jahren anhaltende Pandemie auf sie hat, wo sie vielleicht Unterstützung brauchen. Und wir möchten erfahren, welche Ideen sie für ihren Kiez haben und wie wir sie bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen können, was sie dafür vielleicht benötigen.“

Damit die Kiezbewohner auf die Mobile Stadtteilarbeit aufmerksam werden und damit es in den Wintermonaten eine geschützte Gesprächsmöglichkeit gibt, borgte sich das Weißenseer Team das Tiny House von der KulturMarktHalle aus dem benachbarten Mühlenkiez aus. In diesem kleinen, sogar beheizbaren Haus hängt an einer Wand auch eine Karte von Weißensee. An dieser können Gesprächspartner aus dem Kiez dann genau zeigen, mit welchen Ecken sie schöne Erinnerungen verbinden und wo sie sich in nächster Zeit Veränderungen wünschen. „Unsere bisherigen Gesprächspartnerinnen und -partner nehmen es gut an, dass sie direkt in ihrem Viertel mit jemandem über ihre Ideen und Wünsche reden, Kritik loswerden oder Fragen stellen können“, berichtet Christiane Wiegand. Und manchmal hilft es ihnen auch, sich einfach mal mit jemand anderem über Ideen auszutauschen, um weitere Anregungen oder Lösungsvorschläge zu bekommen.

Kiezbewohner beraten
und unterstützen

So kam zum Beispiel eine Kiezbewohnerin mit dem Team der Mobilen Stadtteilarbeit zu ihrer Idee ins Gespräch, eine Linedance-Gruppe aufzubauen. Doch wo findet sich ein geeigneter Raum zum Tanzen? Weil es sich mit anderen Akteuren und Einrichtungen in Weißensee-Ost vernetzt hat, konnte das Team der Mobilen Stadtteilarbeit gleich Vorschläge machen, wie zum Beispiel den Saal des Kultur- und Bildungszentrums KuBiZ.

Kiezbewohner zu beraten und zu unterstützen, die etwas in ihrem Viertel bewegen möchten, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Mobilen Stadtteilarbeit. Das Team engagiert sich aber auch mit anderen Formaten für mehr Zusammenhalt in der Nachbarschaft. Unter anderem sind Aktionen in der Woche der Nachbarschaft Ende Mai und zum Kindertag am 1. Juni geplant.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, eine Scharnierfunktion zwischen Anwohnern und Bezirksverwaltung zu übernehmen, wenn es Probleme gibt. Zum Beispiel gab es schon Hinweise, dass es zu wenige Briefkästen und zu wenige Geldautomaten im Osten Weißensees gibt. Diese Hinweise wurden an das Bezirksamt weitergegeben. Und wenn die Kiezbewohner dann merken, dass sie mit ihren Anliegen ernst genommen werden und sich jemand kümmert, kommen sie immer wieder.

Leute müssen selbst aktiv werden

Klar ist aber für das Team der Mobilen Stadtteilarbeit: „Wir sind keine Wünscheerfüller, sondern Unterstützer“, sagt Christiane Wiegand. „Dafür stehen uns ein Netzwerk und entsprechende Ressourcen zur Verfügung.“ Doch aktiv werden sollen die Kiezbewohner vor allem selbst. Das ist auch das Anliegen des Projektes, das über den Senat mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds bis Mitte 2023 gefördert wird.

Sobald das Wetter freundlicher ist, wird das Team der Mobilen Stadtteilarbeit nicht mehr an einem Tiny House, sondern voraussichtlich mit einem Lastenrad, dem Spielmobil oder auch einem Kiezmobil an unterschiedlichen Orten in Weißensee-Ost anzutreffen sein.

Näheres ist auf www.frei-zeit-haus.de/mobile-stadtteilarbeit.html sowie auf www.stadtteilzentren-mobil.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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