Mit Insekten zusammen leben
Der Umweltpreis 2020/21 geht an das KuBiZ

Ein Blick in den Garten des KuBiZ. Dort grünt und blüht es zurzeit. Im Hintergrund ist das Gebäude der früheren Oberschule zu sehen, das jetzt Kultur- und Bildungszentrum ist. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Ein Blick in den Garten des KuBiZ. Dort grünt und blüht es zurzeit. Im Hintergrund ist das Gebäude der früheren Oberschule zu sehen, das jetzt Kultur- und Bildungszentrum ist.
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Unter dem Motto „Pankow summt und brummt – Insektenfreundliche Lebensräume in der Stadt“ lobte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im vergangenen Jahr den traditionellen Umweltpreis aus.

Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen wurde entschieden, den Wettbewerb auszusetzen. Im Frühjahr 2021 wurde er erneut gestartet. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen, Gruppen aus Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen waren aufgerufen, Projekte und Ideen zum Thema bienen- und insektenfreundliche Stadt zu entwickeln und umzusetzen.

Eine fachkundige Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aller Fraktionen, dem für Umweltfragen zuständigen Stadtrat Daniel Krüger (für die AfD) sowie der Grünen Liga sichtete und bewertete die eingegangenen Bewerbungen. Übereinstimmend wurde entschieden: Der traditionelle Wanderpreis „Goldene Kröte“ geht in diesem Jahr an die Gartengruppe des Kultur- und Bildungszentrums (KuBiZ) Raoul Wallenberg an der Bernkasteler Straße. Neben dem Wanderpreis und einer Urkunde kann sich das Team über 700 Euro Preisgeld freuen.

„Seitdem die heutigen Nutzerinnen und Nutzer 2009 in die ehemalige Oberschule an der Bernkasteler Straße eingezogen sind, werden Zäune eher abgerissen, statt aufgebaut und wird die Nachbarschaft in das Haus und in den Garten eingeladen“, sagt Jurymitglied Matthias Zarbock (Die Linke) in seiner Laudatio auf die Preisträgerin. „Das ist für die Menschen gut und das gilt auch für Tiere“

Der Garten des KuBiZ Raoul Wallenberg ist ein Ort, an dem es leise, aber vernehmlich summt und brummt. Und die Voraussetzungen dafür sind Pflanzen. „Hier beeindruckt die Bandbreite: Kräuter, Gemüsebeete, Sträucher, Obstbäume und einheimische Wildblumen bieten den Insekten ihre Blüten. Der Garten, das heißt hier das gesamte Außengelände, wird als Lebensraum betrachtet und behandelt“, so Zarbock weiter. „Denn gerade in Nischen, in Bereichen, die kontrolliert verwildert werden, im Übergang von Weg, Sand und Schutt, Lichtung und Steingarten können sich Wildbienen, Hummeln und Wespen ein Zuhause bauen. Auch Kleinsäuger und Vögel können hier verweilen.“

Die Gartengruppe hat aber auch noch Pläne. Sie will Bienen ansiedeln. Auch dabei geben sich die Leute vom KuBiZ nicht mit einer konventionellen Methode zufrieden. Geplant ist, und dazu soll auch das Preisgeld ein Beitrag sein, die Ansiedlung eines Naturbienenschwarmes, der wesensgemäß gehalten wird. Das soll heißen: Die Bienen sollen ihren Honig behalten dürfen. Ihr Heim soll dementsprechend nicht für die Honigernte optimiert, sondern den Bedürfnissen der Bienen gemäß gebaut werden. Der Bau dieses Heimes wird gemeinsam mit dem Verein Mellifera, der „Initiative für Biene, Mensch, Natur“, in der offenen KuBiZ-Holzwerkstatt gebaut. Dass dabei quasi nebenbei auch Umweltbildung passiert, hat die Jury des Umweltpreises besonders erfreut.

Neben dem Hauptpreis, der „Goldenen Kröte“, wurden drei weitere Umweltpreise verliehen. Jeweils 400 Euro gehen an das Projekt „Unser Engagement für Insekten: Bienenvölker, Wildblumenwiesen, Totholz“ des Forschungscampus in Buch, das Projekt „Pankow summt und brummt“ des Imkervereins Bienenfreunde Pankow sowie an das Projekt „Es summt, blüht und zwitschert im Gewerbehof!“ des Vereins Baufachfrau Berlin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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