Mein Essen soll authentisch sein: Was bedeutet eigentlich regional?

Ernährungswirtschaft von seiner Schokoladenseite: Confiserie Felicitas. | Foto: ZAB
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Die frischen Kartoffeln zum Beelitzer Spargel, dazu ein knackiger Salat – Sonnabendvormittag herrscht auf Berliner Wochenmärkten Hochbetrieb. Regionale Nahrungsmittel direkt vom Erzeuger sind so populär wie nie. Doch gehört beispielsweise auch der Schinken, produziert in Golßen, dazu?

Es fühlt sich irgendwie gut an, dieses wohlige Heimatgefühl, das einen beim Essen von Produkten aus der Region umgibt. Mit einer genauen Definition tun sich die Kunden auf dem Wochenmarkt dennoch schwer. Nur, dass es nicht von weither herangekarrt, geschifft oder geflogen werden soll, sondern aus ihrem direkten Umfeld kommen muss. Das Essen soll „einfach authentisch sein“, bestätigt auch Dennis Kummer vom Verbund zur Förderung des ländlichen Raumes in Berlin Brandenburg, Pro Agro e.V. den Wunsch nach Regionalität.

Bären aus der Lausitz

Authentisch sind demnach auch die Bären, Eulen, Störche, die in liebevoller Handarbeit in der Schokoladenmanufaktur Felicitas nahe Spremberg gefertigt werden. Hier sind es rund 50 Lausitzer Beschäftigte, die den Produkten des Familienunternehmens Lokalkolorit geben. Tatsächlich ist der Begriff „regional“ nicht einheitlich definiert. Weder gibt es eine Regelung, nach der der Kilometer-Umkreis festgelegt ist, aus der die Ware kommen muss, noch ist eindeutig geklärt, ob Inhaltsstoffe zu einem bestimmten Prozentsatz aus der Region kommen müssen oder ob sie nur dort verpackt wurde.

Das Markengesetz (MarkenG, § 126 ff) erlaubt den Herstellern ihre Angaben zur Herkunft als Marke eintragen und schützen zu lassen. Lebensmittel wie beispielsweise die Eberswalder Wurst zeichnen sich durch bestimmte Rezepturen, Eigenschaften, Qualitäten und den Produktionsstandort aus. Rohstoffe und Zutaten bezieht das Familienunternehmen jedoch von deutschen Zulieferern aus anderen Bundesländern. „Denn die Produzenten in der Hauptstadtregion fühlen sich eng mit der Region verbunden. Es ist ihnen wichtig, dass der Verbraucher ein gutes Gefühl erhält, dass sein Geld, das er für regionale Produkte bezahlt, in der Gegend bleibt und damit Arbeitsplätze erhalten werden. Wir nennen das Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe“ erklärt Dr. Detmar Leitow von der ZukunftsAgentur Berlin-Brandenburg.

Erkennen, wo es herkommt

Neben einem EU-Qualitätssiegel, das den Verbraucher über Qualität, den Ursprung und/oder die Authentizität des Lebensmittels informiert, soll seit 2014 das „Regionalfenster“ für mehr Übersicht auf dem Essensteller sorgen. Das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft will damit die bundesweit einheitliche und transparente Regionalkennzeichnung für Lebensmittel, Blumen und Zierpflanzen schaffen. Dank des Informationsfelds auf den Produkten sollen Konsumenten auf einen Blick erkennen, woher die Zutaten stammen und wo sie verarbeitet wurden. 3500 Produkte, sind nach Aussage des Trägervereins deutschlandweit bisher gekennzeichnet.sabka

Ernährungswirtschaft von seiner Schokoladenseite: Confiserie Felicitas. | Foto: ZAB
Ab sofort „serviert“ die Berliner Woche ein mehrgängiges Lesemenü unter der Rubrik „Gutes aus der Region“.
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Sab Ka aus Pankow

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