Kirchengemeinden suchen ehrenamtliche Helfer für die Kältehilfe
Während für viele Menschen die dunkle Jahreszeit auch gemütliche Seiten hat, ist sie für die Obdachlosen bisweilen sogar lebensbedrohlich. Entgegen vielen Vorurteilen haben nur wenige Obdachlose ihr Schicksal als einen freiwillig gewählten Lebensstil auf sich genommen. 37 Prozent verloren ihre Wohnung durch die Trennung vom Partner, 21,5 Prozent haben das Elternhaus verlassen und zehn Prozent sind vor Gewalt zumeist sexueller Natur geflüchtet. Ihre Lebenserwartung ist mit 46,5 Jahren um 30 Jahre geringer als die der anderen Berliner. Das Durchschnittsalter der Obdachlosen ist von 45 auf 38 Jahre gesunken.Wenn es in Berlin in den vergangenen Jahren keine Kältetoten gab, so ist dies der Spendenbereitschaft und dem ehrenamtlichen Engagement der Bürger zu verdanken. Das sind nicht nur Prominente wie Frank Zander, der jährlich Obdachlose zum Weihnachtsessen einlädt, das sind auch Jugendliche, die in der Stadtmission mitwirken, das sind unzählige Helfer in den Kirchengemeinden und das sind Bürger, die bei der Essenausgabe oder der Betreuung im Schlafsaal mitwirken - so auch im Nachtcafé. Jeweils von Sonntagabend bis Montagmorgen gibt es Abenddienste von 19 bis 23 Uhr, Nachtdienste von 23 bis 7 Uhr und Frühdienste von 6 bis 8 Uhr. Koordinatorin Gundula Lembke freut sich, wenn einmal monatlich einer der Dienste übernommen wird. Gern gesehen sind auch Helfer, die "nur" Kochen wollen, denn das Essen wird hier neben der Abgeschiedenheit besonders geschätzt. Die Zutaten werden frisch vom Wochenmarkt auf dem Karl-August-Platz gespendet.
Außerdem benötigen die Gemeinden Helfer, die stricken können. Die Jonagemeinde will 120 Schals in die Weihnachtstüte der Gäste ihrer Suppenküche packen und das Team des Nachtcafés will noch mal 30 Mützen für ihre Gäste drauflegen. Die Strickarbeiten müssten bis Nikolaus, 6. Dezember, fertig sein.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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