Initiative und Verordnete fordern Grobreinigung des Wilhelmsruher Sees
Wilhelmsruh. Das Bezirksamt muss bis zum 16. Juni eine Grobreinigung des Wilhelmsruher Sees vorgenommen haben. Diesen Auftrag erhielt es von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Denn derzeit sind Gewässer und Ufer in einem katastrophalen Zustand.
Am 17. Juni wird am See viel los sein. Denn die Bürgerinitiative Arbeitskreis Wilhelmsruher See hat für diesen Tag zahlreiche Aktionen geplant. Von 15 bis 18.30 Uhr will man Berlinern en See als Biotop in einem zunehmend verdichteten Wohnumfeld vorstellen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative, die beim Verein Leben in Wilhelmsruh angesiedelt ist, wollen zeigen, dass sich Engagement für die Umwelt lohnt. Claudia Hakelberg von der Bürgerinitiative: „Für Kinder und Erwachsene wird es am Wilhelmsruher See Experimente und viele Informationen rund um das kleine Gewässer geben. Im Rahmen der Veranstaltung werden außerdem die Gewinner des Fotowettbewerbs ‚Licht und Schatten des Wilhelmsruher Sees‘ prämiert.“
Aber zuvor soll der See zumindest grob gereinigt werden. Er befinde sich seit Jahren in einem beklagenswerten Zustand, sagt Claudia Hekelberg. Bereits im September 2014 wurde das Bezirksamt von der BVV mit der Sanierung und Renaturierung des Sees beauftragt. Bislang fanden aber noch keinerlei Arbeiten am See statt.
Diese Untätigkeit führte 2016 zu einer akuten Blaualgen-Plage. Im September 2016 kündigte das Bezirksamt während einer Bürgerversammlung vor etwa 100 Wilhelmsruhern den Sanierungsbeginn noch im Herbst 2016 an. Nachdem diese Ankündigung augenscheinlich ohne Folgen blieb, hakte die Bürgerinitiative nach. Im Januar wurde ihr mitgeteilt, dass mit der Sanierung des Wilhelmsruher Sees frühesten im Jahr 2021/2022 begonnen werden kann.
Zwischenzeitlich ist sogar die geplante Entschlammung und die Überarbeitung der Ufer wegen des ungeklärten Sanierungsaufwands in die Investitionsplanung bis 2021 verschoben worden. Doch zeitnah solle es zumindest eine Grobreinigung geben, versprach man der Bürgerinitiative. „Im Januar teilte uns das Bezirksamt mit, dass diese Grobreinigung des Sees nunmehr im Frühjahr 2017 erfolgen soll“, so Claudia Hekelberg. „Diese Aussage wurde im Rahmen der Sitzung des BVV-Ausschuss für Umwelt und Natur am 23. März erneut bekräftigt. Seitdem sind jedoch keine Maßnahmen zu erkennen.“
Der Zustand des Sees verschlechtert sich nach Beobachtung der Bürgerinitiative stetig. Deshalb wandte sich die Bürgerinitiative an Verordnete. Und diese fordern das Bezirksamt nun auf, zumindest eine Grobreinigung unverzüglich anzugehen. Die geforderten Maßnahmen greifen auch nicht der geplanten Sanierung des Wilhelmsruher Sees vor, „sondern werden von uns im Rahmen der Unterhaltung eingefordert“, erklärt Claudia Hakelberg. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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