Wochenmarkt und Lastenradverleih
Wilhelmsruher Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“ gewinnt beim Mittendrin Berlin!-Wettbewerb

Susanne Hoffmann und André Schaarschmidt vor einem der leerstehenden Läden in der Hauptstraße. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Susanne Hoffmann und André Schaarschmidt vor einem der leerstehenden Läden in der Hauptstraße.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Hendrik Stein

Immer mehr leerstehende Geschäfte und zunehmender Durchgangsverkehr in der Hauptstraße: Dagegen wollen Wilhelmsruher etwas tun.

Sie gründeten die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Vision, wie die Hauptstraße attraktiver werden könnte. Mit ihrem Konzept bewarben sie sich im Herbst beim Mittendrin Berlin!-Wettbewerb. Und nun gehören sie zu den Gewinnern. Als eines von drei Teams erhalten sie 30 000 Euro, um gemeinsam mit Profis ein auf Wilhelmsruh zugeschnittenes Standortkonzept zu erarbeiten. Weitere 10 000 Euro gibt es für die Umsetzung erster Ideen. Ausgelobt wird der Wettbewerb seit einigen Jahren von der IHK Berlin und dem Senat in Kooperation mit weiteren Partnern. Zu diesen gehört auch die Berliner Woche. Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer ist es, kreative Ideen für Geschäftsstraßen und -zentren zu entwickeln.

In den zurückliegenden Monaten machten immer mehr Läden an der Wilhelmsruher Hauptstraße dicht. Britta Lüdeke entschied sich, in einem dieser Geschäfte einen Buchladen zu eröffnen. Sie hatte die Idee, in ihm auch einen Treff für Nachbarn anzubieten. Dafür suchte sie über das Nachbarschaftsportal nebenan.de Mitstreiter. Daraufhin meldeten sich tatsächlich einige Wilhelmsruher. So fand sich eine kleine, aber sehr aktive Gruppe zusammen, die sich seitdem für die Belebung des Wilhlmsruher Zentrums starkmachen. „Jeder trägt mit seinem Knowhow dazu bei, dass wir mit unseren Vorhaben vorankommen“, meint André Schaarschmidt von der Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“. Diese Gruppe entwickelte Ideen, wie die Hauptstraße wieder attraktiver werden könnte. Und dass sie für ihre Ideen viel Zustimmung von den Wilhelmsruhern bekommen, konnten die Engagierten aus der Initiative bei einer ersten Veranstaltung erfahren, die sie organisierten. Am 30. November luden sie zum „Wilhelmsmarkt – Ein Kiez im Dialog“ auf die Hauptstraße ein. Dort gab es neben Zuspruch auch weitere Anregungen. Nach dieser Veranstaltung feilte das Team weiter an seinem Konzept. Und mit diesem gelang es ihm nun, den Mittendrin-Wettbewerb zu gewinnen.

„Für uns war das Ganze ein Emotionskrimi“, gesteht André Schaarschmidt. „Wir hatten uns nur auf unser Konzept konzentriert und wussten nicht, was die anderen sieben Initiativen vorhaben. Deshalb hatten wir bis zur Entscheidung auch keine Ahnung, wie unsere Chancen im Wettbewerb stehen.“ Am Tag der Entscheidung verabredeten sich die Aktiven zwar im Laden von Britta Lüdeke, aber bis die Nachricht mit der entscheidenden E-Mail einging, verging die Zielt ziemlich zähflüssig. „Als wir dann von unserem Gewinn erfuhren, haben wir natürlich mit Sekt angestoßen“, so Schaarschmidt.

Dass die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“ zu den Wettbewerbsgewinnern gehört, begründet die Jury damit, dass sie sich vom „durchdachten und differenzierten Ansatz sowie von der gleichermaßen professionellen als auch begeisternden Gruppe“ überzeugen ließ. „Aber mit dem Gewinn des Wettbewerbs geht die Arbeit für uns erst richtig los“, weiß Mitstreiterin Susann Hoffmann. „Nun haben wir unsere Ideen nämlich umzusetzen.“

Dazu werde man in vier Bereich aktiv, so Schaarschmidt. Die Attraktivität der Hauptstraße soll erhöht und alternative Mobilitätskonzepte solln entwickelt werden, das Netzwerk von Vereinen und Bürgern muss gestärkt und die digitale Plattformen für die Projektarbeit ausgebaut werden. Das hört sich zwar alles noch recht theoretisch an, aber es gibt bereits erste Vorhaben. So sei zum Beispiel geplant, im Frühsommer mit einem Wochenmarkt an den Sonnabenden auf der Hauptstraße zu starten. Weiterhin möchte die Initiative einen Lastenradverleih stationieren. Und es wird an einer App gearbeitet, mit der man besser die Geruchsbelästigung aus einem nahegelegenen Industriegebiet dokumentieren kann.

Über ihre weiteren Vorhaben wird die Initiative im Internet auf www.wilhelm-gibt-keine-ruh.de informieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
6 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 54× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 868× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 548× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.046× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.934× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.