Wildpflanzen gegen die Versandung
Christiane Guse hat an der Fontanestraße einen naturnahen Vorgarten angelegt

Mieterin Christiane Guse gestaltete den Vorgarten an der Fontanestraße 55 mit Wildpflanzen. | Foto: Bernd Wähner
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Der eingezäunte Vorgarten an der Fontanestraße 55 hat sich inzwischen zu einer richtigen grünen Oase mit vielen heimischen Pflanzen entwickelt.

Zu verdanken ist das Christiane Guse. Sie ist Mieterin in diesem Haus, das von der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau verwaltet wird. Dass sie sich dieses Vorgartens annahm, hat seinen Grund. „Die Fläche versandete zunehmend“, sagt sie. „Im Südbereich war fast alles trocken. Um die Fläche kümmerte sich zwar eine Pflegefirma. Aber die mähte den Rasen so kurz, dass hier alles immer sandiger wurde. Wenn ich dann von der Arbeit nach Hause kam, ärgerte mich das.“

Deshalb begann die Mieterin bereits 2016 damit, Sträucher auf der Fläche regelmäßig zu wässern. In Abstimmung mit ihrer Vermieterin und der Pflegefirma begann sie dann nach und nach an einem Streifen entlang des Zaunes einheimische Pflanzen einzusetzen. „Viele der Pflanzen brachte ich von Ausflügen aus dem Land Brandenburg mit“, berichtet Christiane Guse. „Es sind vor allem Wildpflanzen, die Wildbienen, Hummeln und alle möglichen Insekten Nahrung bieten.“ Unter anderem pflanzte sie Wolfsmilch, Steinklee, Glockenblumen und Brennnesseln. Aber auch Lavendel setzte sie in den Vorgarten. „Mit dieser Mischung habe ich erreicht, dass hier fast immer etwas blüht“, sagt sie. Gestaltungsanregungen bekam sie unter anderem vom Pankower Gartenexperten Michael Hinze sowie aus zahlreichen Pflanzenbüchern.

„Das schöne ist, dass sich die Wildpflanzen allein vermehren“, sagt Christiane Guse. „Ich muss nur dafür sorgen, dass alles im Gleichgewicht bleibt und hin und wieder gießen.“ Aber nicht nur Wildpflanzen finden sich im zirka 150 Quadratmeter großen Vorgarten. Die Mieterin sorgt auch dafür, dass dort Traubenhyazinthen. Stockschnabel, Malve, Mohn und Ringelblumen blühen. Und sie kann sich auch über Spenden freuen. „Immer wenn meine Nachbarn ihren Balkon von der Frühjahrs- auf die Sommerbepflanzung umstellen, bekomme ich Tulpen- und Narzissenzwiebel, aber auch Blumenerde angeboten.“

Komplimente fürs Engagament

Immer wieder bekommt Christiane Guse inzwischen Komplimente für ihr Engagement. Von ihren Nachbarn hörte sie bereits des Öfteren: „So einen schönen Vorgarten hatten wir noch nie.“ Und auch die Kinder aus benachbarten Kindergärten bleiben immer wieder vor dem Zaun stehen. Sie freuen sich dann nicht nur über die Pflanzen im Vorgarten, sondern beobachten das Treiben am kleinen Insektenhäuschen und bestaunen die Vogelscheuche am Baum.

Eine weitere Besonderheit im Vorgarten an der Fontanestraße 55 ist sicher das Pfirsichbäumchen. „Das hatte eine Nachbarin aus einem Kern gezogen. Als es immer größer wurde, fragte sie mich, ob ich es nicht in den Vorgarten setzen wolle.“ Und nun trägt dieses Bäumchen zumindest schon Blüten.

Bis zu drei Stunden hält sich die Mieterin inzwischen jede Woche im Vorgarten auf, zupft raus, was nicht in den Vorgarten gehört und wässert bei Bedarf die Pflanzen. Und mit der Pflegefirma kam sie überein, dass diese nur noch hin und wieder den Rasen in den Bereichen zwischen den Anpflanzungen mäht. So entwickelte sich aus der fast versandten Fläche inzwischen ein naturnah gestalteter Vorgarten, dank des engagierten ehrenamtlichen Engagements von Christiane Guse.

Bislang werde dieses Naturgartenprojekt von der Gesobau geduldet, berichtet die Mieterin. Inzwischen hat sie aber bereits einen Antrag auf Abschluss eines Werkvertrages gestellt, um dieses Gartenprojekt langfristig zu sichern. Ähnlich sei Michael Hinze vorgegangen, der seit vielen Jahren als Mieter den Hinterhof des Gesobau-Hauses an der Görschstraße 9 pflegt und von dem sie die Anregung dafür bekam.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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