Neue U-Bahnen kommen aus Pankow
Schienenfahrzeugbauer Stadler erhält Zuschlag von der BVG

In den Hallen von Stadler in Wilhelmsruh werden die neuen U-Bahnzüge für Berlin montiert.  | Foto: Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • In den Hallen von Stadler in Wilhelmsruh werden die neuen U-Bahnzüge für Berlin montiert.
  • Foto: Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Stadler wird in den Ausbau seines Produktionsstandorts in Wilhelmsruh 70 Millionen Euro investieren. Das teilt das Unternehmen mit, nachdem es als Sieger aus der internationalen Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) über die Lieferung von bis zu 1500 neuen U-Bahnwagen hervorgegangen ist.

Stadler wird nun für rund drei Milliarden Euro neue Wagen für das Berliner U-Bahnnetz produzieren. Da es einer der größten Lieferaufträge in Europa ist, wurde das ganze Verfahren von vielen Seiten auch genau beobachtet. Ein unterlegener Bieter hatte nach der Entscheidung zugunsten von Stadler ein Nachprüfungsverfahren verlangt. Dieses ist nun in letzter Instanz durch das Berliner Kammergericht zurückgewiesen worden. Damit ist der Weg frei für die Zuschlagserteilung und die Bestellung durch die BVG.

Das Verkehrsunternehmen bestellt demnach mindestens 606 U-Bahnwagen von Stadler. Ab 2022 werden in einem ersten Abruf 376 Wagen geliefert. Weitere 230 Wagen sind fest bestellt, werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt von der BVG abgerufen. Das Volumen der festen Bestellung umfasst nicht nur die U-Bahnwagen, sondern auch die Ersatzteilversorgung. Mit diesem Großauftrag zur Erneuerung der U-Bahnflotte setzen Stadler und BVG ihre bisherige Zusammenarbeit fort. Schon heute sind auf den U-Bahnlinien U1, U2 und U5 Züge von Stadler im Einsatz. Die neue Baureihe von U-Bahnzügen bekommt von der BVG die Bezeichnung J/JK und orientiert sich an den bereits bekannten Stadler-Bahnen. Diese bereits energieeffizienten und geräuschreduzierten Fahrzeuge wurden weiter optimiert, heißt es in einer Stadler-Mitteilung. So fand eine Anpassung der Bautiefe an den Türen statt. Weiterhin ist vorgesehen, die Infobildschirme aus dem Türbereich in den gewölbten Übergang zwischen Seitenwand und Decke zu verlegen.

„Wir freuen uns über die Entscheidung der BVG, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen fortzusetzen“, erklärt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland. „Wir haben entschieden, bereits geplante Investitionen in den Stadler-Standort in der deutschen Hauptstadt zeitlich vorzuziehen, um eine optimale Basis für die Abwicklung dieses Großprojekts zu schaffen.“

Stadler hat deshalb vor, bis zu 70 Millionen Euro an seinem Standort in Wilhelmsruh zu investieren. Das neue Betriebskonzept umfasst nicht nur den Bau einer neuen Produktionshalle, sondern auch die Schaffung neuer und optimierter Räume für die Logistik und die Inbetriebsetzung der U-Bahnen. „Die Investition ist ein klares Bekenntnis zum Standort in Berlin. Im ersten Schritt werden neben der neuen Produktions- und Inbetriebsetzungshalle zusätzliche Büroflächen sowie eine moderne Kantine für die Mitarbeiter geschaffen.“

Stadler, das Unternehmen mit Schweizer Wurzeln, siedelte sich 2000 auf dem früheren Bergmann-Borsig-Gelände an der Lessingstraße an. Im heutigen PankowPark wuchs die Stadler Pankow GmbH inzwischen zu einem der bedeutendsten mittelständischen Unternehmen Berlins. Dieses Wachstum macht sich auch bei den Mitarbeiterzahlen bemerkbar. Begann Stadler 2000 mit rund 200 Mitarbeitern, so beschäftigt das Unternehmen inzwischen über 1300.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 190× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 962× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 620× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.113× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.000× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.