Bahnen werden in einer neuen Halle montiert
Stadler erweitert seinen Standort in Wilhelmsruh

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop und Stadler CEO Peter Spuhler sehen sich eine der neuen S-Bahnen an. | Foto: Bernd Wähner
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Schlüsselübergabe und Einlassen einer Zeitkapsel in den Grundstein an einem Tag: Das konnte der Schienenfahrzeughersteller Stadler auf seinem Werksgelände an der Lessingstraße in Wilhelmsruh feiern.

Dort entstand die modernste Montagehalle für Schienenfahrzeuge in Deutschland sowie ein daran angeschlossenes Bürogebäude mit Betriebsrestaurant. Dieses Wachstum am Pankower Stadler-Standort ist vor allem gefüllten Auftragsbüchern zu verdanken. In Wilhelmsruh werden unter anderem die neuen S-Bahnzüge der Deutschen Bahn für Berlin montiert. Insgesamt 106 Fahrzeuge wurden bestellt. Besonders stolz ist man bei Stadler aber, dass das Unternehmen auch den Zuschlag für die neuen Berliner U-Bahnzüge von der BVG erhielt. Bis zu 1500 U-Bahnwagen werden in den nächsten Jahren in Wilhelmsruh montiert. Einen entsprechenden Rahmenvertrag unterschrieben BVG und Stadler.

Produktion wie am Fließband

Damit die neuen Bahnen montiert werden können, investierte das Unternehmen 70 Millionen Euro in eine neue moderne Halle. Dort werden Wagenkästen nicht mehr aufgebockt moniert, so wie in den anderen Hallen. Nach einem speziellen Konzept bewegen sie sich stattdessen von einem zum nächsten Arbeitsgang, so wie man es von den Fließbändern in der Autoproduktion her kennt.

„Stadler baut jetzt in Berlin für Berlin“

„Stadler baut jetzt in Berlin für Berlin“, fasst es der Chairman und CEO der Schweizer Stadler Rail Group, Peter Spuhler, zusammen. Da wundert es nicht, dass neben dem Schweizer Botschafter Paul R. Seeger auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/ Die Grünen), Pankows Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) sowie Bundestagsabgeordnete, zahlreiche Abgeordnetenhausmitglieder und Vertreter aus der Berliner Wirtschaft zur feierlichen Schlüsselübergabe und zum Einlassen der Zeitkapsel in den Grundstein kamen.

Erfolgsgeschichte ohnegleichen

„Was wir hier in Pankow im Werk von Stadler erleben, ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen“, sagt Michael Müller. „Und es ist die Fortsetzung eines Wirtschaftswunders, das im beschaulichen Bussnang im Osten der Schweiz seinen Anfang nahm und heute weltweit Maßstäbe im Schienenverkehr setzt.“ Als Stadler zehn Jahre nach der Wende einen alteingesessenen, aber bedrohten Industriestandort in Wilhelmsruh übernahm und mit knapp 200 Mitarbeitern begann, ahnte niemand, dass dieser Betrieb zwei Jahrzehnte später zu einem derart florierenden Standort mit fast 1500 Mitarbeitern wachsen würde, so der Regierende Bürgermeister weiter.

Betriebsrestaurant für die Mitarbeiter

Auf zusätzlichen 24 000 Quadratmetern Gesamtfläche entstand in den zurückliegenden Monaten der neue Anbau. 16 000 Quadratmeter davon sind allein der Montage von Schienenfahrzeugen und deren Inbetriebsetzung vorbehalten. Offene und moderne Büro- und Konferenzflächen sowie ein firmeneigenes Betriebsrestaurant auf weiteren 8000 Quadratmetern schaffen eine zusätzliche Bereicherung des Arbeitsumfeldes für die Mitarbeiter. Innerhalb von weniger als 30 Monaten seit dem Investitionsentscheid 2019 wurden das neue Gebäude sowie die Anbindung an den bestehenden Gleisanschluss geplant und errichtet. Die Hallen werden in den kommenden Wochen so ausgebaut und eingerichtet, dass im Herbst 2021 die Produktion beginnen kann.

500 Wagen werden im Jahr gefertigt

„Wir freuen uns sehr, mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts unser gesetztes Ziel erreicht und eine hochmoderne Produktions- und Arbeitsumgebung geschaffen zu haben“, sagt Stadler Deutschland CEO Jure Mikolcic. „Durch den Neubau können wir am Standort Pankow Produktionskapazitäten von bis zu 500 fertigen Wagen im Jahr erreichen und sind so bestens für die Abwicklung anstehender Großaufträge aufgestellt."

Logistikzentrum folgt bis 2024

Stadler erweitert mit dem Neubau nicht nur seine Produktionskapazitäten, sondern siedelt bis Ende 2024 noch ein Logistikzentrum auf seinem Werkgelände an. Darin werden nochmals 30 Millionen Euro investiert. Alle Arbeiten wurden und werden durch den Generalunternehmer S&V geplant und ausgeführt. Der Bau der neuen Fertigungshalle wurde durch das Land Berlin im Rahmen einer GRW-Förderung gefördert und durch die Investitionsbank Berlin betreut.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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