Wilhelmsruher Familie erwirbt Gaststätte "Schaukelpferd"
Die Gaststätte hieß 1910 zunächst "Kurfürsteneck", später "Zur Molle". Der Vorgänger der heutigen Betreiber nannte das Lokal schließlich "Antikrestaurant Schaukelpferd". Er bekam historische Dinge von Gästen und Nachbarn geschenkt. Die brachte er an Wänden und an der Decke an. Als die Wirtin Sabine Baunack und der Küchenchef Silvio Burke das Lokal übernahmen, waren sie vom Ambiente sofort begeistert. Das war vor fünf Jahren. Mit einem neuen Konzept und hervorragender Küche wurde das Lokal zu einer festen Größe im Ortsteil. Allerdings hatten die Betreiber nur einen Vertrag für fünf Jahre. Sie hofften auf eine Verlängerung. Doch das Haus hat inzwischen eine neue Eigentümerin. Die Investmentgesellschaft lässt den Vertrag zum Jahresende auslaufen.
Das "Schaukelpferd"-Team hätte die Gaststätte zwar kaufen können, aber dafür fehlen ihm derzeit die Rahmenbedingungen. Traurig machten sich Sabine Baunack und Silvio Burke auf die Suche nach neuen Räumen im Umfeld. Das bisherige Lokal sollte indes verkauft werden. Geplant war, es zur Wohnung umzubauen.
Die Berliner Woche berichtete im November über diese aussichtslose Situation. In einer Wilhelmsruher Familie, die anonym bleiben möchte, wurde dieser Beitrag sehr aufmerksam gelesen. "Unsere ganze Familie kommt regelmäßig ins Schaukelpferd", berichtet die Mutter. "Wir fühlen uns hier sehr wohl. Hier gibt es eine ganz besondere Atmosphäre. Außerdem werden immer wieder schöne Veranstaltungen organisiert." Dass das "Schaukelpferd" nun dicht machen sollte, fand die Familie gar nicht gut. "In Wilhelmsruh entstehen zwar viele neue Wohnungen. Es gibt aber kaum gastronomische Angebote. Deshalb wollten wir dem Schaukelpferd-Team unbedingt helfen."
Die Familie entschloss sich, die Gaststätte zu kaufen. Aber nicht, um sie selbst zu betreiben. Mit Sabine Baunack und Silvio Burke wird ein Mietvertrag über zehn Jahre mit der Option auf zweimal fünf Jahre Verlängerung abgeschlossen. "Wir sind total glücklich und der Familie sehr dankbar", sagt Sabine Baunack. "Nun können wir nicht nur weitermachen. Mit dem langfristigen Mietvertrag haben wir nun endlich auch die Möglichkeit, in die Gaststätte zu investieren."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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