Kulturzentrum Staaken: Neue Chance fürs "Gemischte"

Detlev Clainow leitet das Kulturzentrum Staaken, das von der Chance gGmbH übernommen wurde. | Foto: Ulrike Kiefert
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Staaken. Das „Gemischte“ heißt jetzt „Kulturzentrum Staaken“. Ein neuer Träger hat das Traditionshaus übernommen. Am bewährten Konzept will er nicht viel ändern.

Im Kiez hat es sich herumgesprochen. Das „Gemischte“ hat einen neuen Träger. Zum 1. August übernahm die Chance gGmbH das Kulturzentrum an der Sandstraße 41 vom Gemeinwesenverein Heerstraße Nord. Den Namen hat das Haus inzwischen gewechselt, weil er an den alten Träger gebunden war. Es heißt jetzt „Kulturzentrum Staaken“.

Gemischt soll das Kulturangebot aber auch künftig bleiben. „Wir verstehen uns in erster Linie als Dienstleister und Gastgeber für die Community hier in Staaken“, erklärt der neue Leiter Detlev Cleinow. Will heißen: Man will sich an den Wünschen der Anwohner orientieren. Nutzer des Hauses wie die Musikschule und die Volkshochschule Spandau und zahlreiche Vereine sollen Planungssicherheit bekommen.

Das bewährte Format des Kulturhauses will Cleinow erhalten und zusätzliche Angebote etablieren. Welche das sein könnten, hat er bei seiner Vorstellungstour durch Staaken erfragt. Er war bei Senioren, in Kitas, hat mit Anwohner gesprochen, neue Künstlerverträge geschlossen und Werbung für das Kulturhaus gemacht.

„Es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass wir einiges Neues planen“, sagt er. Mehr Konzerte zum Beispiel, Jazz und Klassik oder auch einen Travestiekünstler. „Den haben sich Senioren auf die Bühne gewünscht“, erzählt Cleinow. Doch damit es sich auch für die Künstler lohnt, braucht jedes Konzert bei einem Ticketpreis von nur fünf Euro mindestens 80 Besucher.

Angebote, die gut laufen, bleiben: Gymnastik und Yoga, der Chor und der Tanztee, die Familiendisco und das Familienkochen. Neu sind PC-Kurse für Senioren und bunte Nachmittage. Sprach- und Integrationskurse als Kerngeschäft von Chance sollen hinzukommen. Die Räume stehen außerdem diversen Beratungsangeboten, im Kiez arbeitenden Gruppen, der Jugendberufshilfe, Kitas und Schulen und natürlich allen Spandauern offen.

Vom Bezirksamt wird die Kulturarbeit jährlich mit 60 000 Euro gefördert. Keine üppige Summe, die am Ende schon den Gemeinwesenverein Heerstraße Nord zwang, die Trägerschaft für das „Gemischte“ aufzugeben. Die Chance gGmbH aber bleibt optimistisch. Über Eigenmittel und die Vermietung von Räumen will der Träger weitere 15 000 Euro pro Jahr einnehmen. Auch die Drittmittelakquise soll verstärkt genutzt werden. Für langfristige Projekte werden Sponsoren gesucht. „Wir werden sehen, wie das anläuft. Notfalls zahlt Chance dann selbst“, sagt Detlef Clainow.

Der 48-Jährige hat gerade seinen Master in Organisationsmanagement gemacht. Von Hause aus ist Clainow Diplom-Pädagoge und Diakon. Er hat eine Coaching-Ausbildung und mehrere Jahre im Ausland gearbeitet. Bei der Chance gGmbH begann er als betreuter Ausbilder, übernahm nebenher die Organisations- und Projektentwicklung. Vor allem aber, sagt Detlef Cleinow, könnten er und sein Team bei der neuen Aufgabe auf die wertvolle Arbeit der Vorgänger aufbauen. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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