Platz der Weißen Rose soll „würdevoll“ werden
Stele, Statue oder Infotafel
Stele, Statue oder Infoschild: Der „Platz der Weißen Rose“ soll umgestaltet werden. Die Bezirksverordneten haben einem entsprechenden Antrag von SPD, Linke und Grüne jetzt mehrheitlich zugestimmt.
„Platz der Weißen Rose“ heißt die dreieckige Grünfläche an der Wilhelmstraße schon länger. Jetzt wollen SPD, Linke und Grüne den nach der studentischen Widerstandsgruppe benannten Platz auch „erkennbar“ machen. „Es soll ein würdevoller Ort werden, ein antifaschistischer Platz, damit hier keine Nazis mehr aufmarschieren“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Haß. Gedacht werde beispielsweise an eine Stele mit Inschrift, eine Statue oder Infotafel. „Das lassen wir offen“, sagt Haß.
Denn laut Antrag sollen die Spandauer, konkret, „zivilgesellschaftliche Akteure und Vereine“ beteiligt werden, über einen Aufruf des Bezirksamtes. „Das sammelt dann die Vorschläge, und wir befinden darüber im Haushaltsausschuss.“ Möglichst noch in diesem Jahr sollte aber eine Entscheidung fallen.
Bezug zu Spandau ist unklar
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ging der Antrag mehrheitlich durch, mit Gegenstimmen von CDU und AfD. Umstritten waren die Kostenfrage und das Ausmaß der Umgestaltung. Stele oder Statue, oder beides? Ein weiteres Gegenargument: Es gebe keine historischen Belege dafür, dass die Widerstandsgruppe in Spandau aktiv gewesen sei. Hier hält Christian Haß dagegen. „Die Weiße Rose kennt jeder, sie ist bundesweit bekannt.“
Dem begrünten Platz überhaupt einen Namen zu geben, hat einen Hintergrund. Er liegt vor dem Gelände des ehemaligen Kriegsverbrechergefängnisses. Dort treffen sich jeden August Rechte zum Rudolf-Heß-Marsch. Als Gegenveranstaltung organisieren die demokratischen Parteien Spandaus dort das „Fest der Demokratie“.
BVV entschied bereits Ende 2018
Die Entscheidung, den Platz in „Weiße Rose“ umzubenennen, fiel bereits Ende 2018 in der BVV. Im Mai dieses Jahres befürwortete dann der Haushaltsausschuss den aktuellen Antrag zur Umgestaltung, mit den Stimmen von SPD, Linke, Grüne und FDP. Über diese Beschlussempfehlung hatte nun die BVV zu entscheiden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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