Ehemaliger Pfarrer der Kirchengemeinde St. Wilhelm ist tot
Als "das goldene Herz in der Wilhelmstadt mit schwarzer Amtstracht" hatte ihn der ehemalige Bürgermeister Konrad Birkholz (CDU) in seiner Laudatio bezeichnet, als er Bien im Juli 2006 die Ehrennadel des Bezirks für sein soziales Engagement überreichte. Damit hatte Birkholz prägnant formuliert, was den katholischen Pfarrer auch in den Augen seiner Gemeinde und vieler Wilhelmstädter auszeichnete. Vom 10. Oktober 1970 bis zum 1. November 2002 leitete Horst Bien seine Gemeinde St. Wilhelm. In diesen drei Jahrzehnten prägte er nicht nur das Leben in der Kirchengemeinde sondern auch in der gesamten Wilhelmstadt.
Biens erklärtes Ziel war es immer, seine Gemeinde für alle, ob Kirchgänger oder nicht, zu öffnen. So wurde das Gotteshaus an der Weißenburger Straße zum Aufführungsort für Weihnachtskonzerte der anliegenden Grundschulen. Im Pfarrsaal feierten etliche Schüler aus der Wilhelmstadt ihren Start ins Schulleben.
Pfarrer Bien ließ den Martinsumzug, der heute von den christlichen Kirchen in der Wilhelmstadt gemeinsam veranstaltet wird, wieder aufleben. Aktiv unterstützte er die Kinderküche in der Wilhelmstadt. In der Amtszeit von Pfarrer Bien wurde in der Gemeinde ein Mini-Club eingerichtet. Regelmäßig ging der Priester mit Kinder- und Jugendgruppen auf Fahrt. Aber auch die Älteren kamen nicht zu kurz. Horst Bien gründete einen Seniorenkreis, in dem sich regelmäßig bis zu 80 Senioren trafen. Als Freund der Kirchenmusik sorgte er dafür, dass im Dezember 1979 die große Eisenbarth-Orgel in der St. Wilhelm- Kirche eingeweiht wurde.
Am 1. Februar 1979 wurde Horst Bien zum Dekan des Dekanats Spandau ernannt. Am 1. November 2002 ging er dann in den Ruhestand, den er im Kardinal-Bengsch-Heim verbrachte. Gemeinsam mit seiner Gemeinde feierte Bien im März 2009 sein goldenes Priesterjubiläum.
"Dankbar erinnern wir uns an Pfarrer Horst Bien, der mit praktizierter Nächstenliebe und Engagement für seine Mitmenschen eingetreten ist", sagt Andrea Fiedler, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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