Teile des Havelufers für Überflutung freigeben

Idyllisch liegen die Lauben der Kolonie an der Scharfen Lanke am Havelufer. Doch als Überschwemmungsgebiet sind sie bei Hochwasser gefährdet. | Foto: Michael Uhde
  • Idyllisch liegen die Lauben der Kolonie an der Scharfen Lanke am Havelufer. Doch als Überschwemmungsgebiet sind sie bei Hochwasser gefährdet.
  • Foto: Michael Uhde
  • hochgeladen von Michael Uhde

Wilhelmstadt. Teile des Spandauer Havelufers sind zum Überschwemmungsgebiet erklärt worden. Betroffen sind mit 66,7 Hektar die Tiefwerder Wiesen sowie etwa zwei Quadratkilometer der Uferbereiche an der Unterhavel von Kilometer 2,5 bis 11,3.

Das sind die Bereiche Grimnitzsee-Graben sowie Grimnitzsee, Pichelssee, Scharfe Lanke, die Kleingärten am Breitehorn sowie Grundstücke an der Alten Havel in der Wilhelmstadt entlang der Götelstraße. Weitere Informationen und eine Karte der betroffenen Gebiete sind auf d www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/wasser/hochwasser/ zu finden.Grundlage ist die Gesetzesregelung des Bundes, die auch das Land Berlin verpflichtet, Überschwemmungsgebiete bis zum 22. Dezember endgültig festzulegen. Für den Bezirk und die Eigner der Grundstücke hat dies weitgehende Folgen. Untersagt sind etwa die Ausweisung von neuen Baugebieten, die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen sowie von Mauern oder Wällen entgegen der Fließrichtung des Wassers.

Ebenso untersagt sind in diesen Bereichen die Ablagerung von Gegenständen, die den Abfluss des Wassers behindern könnten sowie das Verändern der Erdoberfläche oder das Anlegen von Baum- und Strauchanpflanzungen.

B-Pläne festgesetzt

Bei den Tiefwerder Wiesen sieht Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) kein Problem. Denn dieses Gebiet ist bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen. Zudem ist das Gebiet seit 1960 Landschaftsschutzgebiet. Kritisch sieht Röding die jetzige Festlegung allerdings etwa im Gebiet der Götelstraße, wo bereits Bebauungspläne festgesetzt wurden. Problematisch sei die Festsetzung auch für die Bereiche, in denen Kleingartenkolonien bestünden.

Für den Spandauer SPD-Bundestagsabgeordneten Swen Schulz, der in der Sache am 15. April bei seinem Parteikollegen Christian Gaebler, Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für Umwelt, nachgefragt hatte, bleiben einige Fragen offen - etwa ob bestehende Gebäude rückgebaut werden müssen. Für ungeklärt hält er auch das Vorgehen des Senats hinsichtlich möglicher Ersatzansprüche.

In seiner Antwort auf Schulz’ Nachfrage vom 13. Mai beteuert Staatssekretär Gaebler, dass die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten "keine Maßnahme ist, die sich in beeinträchtigender Weise auf die dort ansässigen Bewohner auswirkt - auch wenn dieses im Einzelfall von Betroffenen so empfunden werden mag". Dies geschehe "im Gegenteil zum Schutz ihrer Gesundheit als auch ihres Eigentums". Seine Verwaltung sei bemüht, bei den Betroffenen hierfür ein besseres Verständnis zu wecken.

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 976× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 636× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.126× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.012× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.