Alle BVV-Fraktionen fordern Neubau am Kombibad-Süd

Die neue Schwimmhalle würde sich direkt an das Hallenbad an der Gatower Straße anschließen. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Die neue Schwimmhalle würde sich direkt an das Hallenbad an der Gatower Straße anschließen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Diskutiert wird darüber seit ewigen Zeiten. Jetzt scheint aber etwas Bewegung in das Thema "neues Hallenbad für Spandau" zu kommen.

Am 16. April hat der Sportausschuss der BVV einstimmig einen Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion beschlossen. Er fordert das möglichst schnelle Errichten einer wettkampfgerechten Schwimmhalle auf dem Gelände des Kombibads Spandau-Süd an der Gatower Straße. Das Bezirksamt soll sich dafür bei den dafür Verantwortlichen, sprich Berliner Bäder Betriebe und Senatsverwaltung für Inneres und Sport, einsetzen.

Beschlüsse dieser Art werden immer wieder formuliert, ohne dass dafür unbedingt eine Erfolgsaussicht gegeben ist. In diesem Fall scheint das aber inzwischen etwas anders auszusehen.

Am 12. April hat in Spandau ein sportpolitischer Stammtisch stattgefunden, bei dem auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses anwesend waren. Dort stand das Vorhaben ebenfalls auf der Tagesordnung und habe, so berichteten Teilnehmer, Zustimmung bei den Landesparlamentariern gefunden. Für die CDU war das ein weiterer Anlass, solche Signale mit einem Dringlichkeitsantrag zu unterfüttern.

Dringlich ist das Vorhaben noch aus einem anderen Grund, auf den bereits die Formulierung "wettkampfgerechte Schwimmhalle" hinweist. Denn das Bad soll zur neuen Heimstätte der Wasserfreunde Spandau 04 werden. Die BVV will sie "zurück nach Hause holen", so die etwas blumige Überschrift einer Mitteilung der Unionsfraktion nach dem einstimmigen Votum.

Der deutsche Wasserball-Rekordmeister bestreitet seine Bundesliga- oder Champions-League-Spiele schon seit vielen Jahren in der Schöneberger Schwimmhalle am Sachsendamm. Die soll aber voraussichtlich ab 2020 saniert werden. Die Wasserfreunde müssen dann an einen anderen Ort ausweichen, möglicherweise noch weiter weg von Spandau. Das soll höchstens übergangsweise passieren. Der Verein gehöre endlich wieder in den Bezirk, den er bereits in seinem Vereinsnamen trägt.

Aus den Reihen der Wasserfreunde kommt auch der Mann, der schon lange für das zusätzliche Hallenbad in Spandau trommelt:-Präsidiumsmitglied Joachim Schensick. Wie berichtet legte er schon bei der Sportausschusssitzung im Januar erste Skizzen vor, wie das Gebäude aussehen könnte. Platz ist auf dem Grundstück vorhanden, selbst technische Voraussetzungen seien bereits gegeben, argumentierte Schensick immer wieder. Der Neubau könnte zusammen mit dem bestehenden Bad bewirtschaftet werden. Nach seinen Angaben wären nicht nur deshalb auch die Baukosten von rund 8,5 Millionen Euro einigermaßen überschaubar. Auf jeden Fall um ein vielfaches günstiger, als die 30 Millionen, die die Berliner Bäderbetriebe (BBB) jeweils für ihre beiden geplanten Spaßbäder in Pankow und Mariendorf veranschlagt hätten.

Auf die Bäderbetriebe wird es entscheidend ankommen, wenn das Vorhaben kein Schlag ins Wasser werden soll. Und mindestens genauso sehr braucht es die Rückendeckung des Senats. Der Sportausschuss will Vertreter von beiden zu seiner nächsten Sitzung am 14. Mai einladen, auch um zu zeigen, dass er nicht locker lässt. Das fällt dem Gremium und dem Bezirksamt umso leichter, weil keine eigenen Kosten für das Schwimmhallenprojekt eingepreist wären. Das Grundstück gehört der Bäder-Gesellschaft, auch die Investitionen für den Neubau fielen in deren Verantwortung. Das Bearbeiten der Bauunterlagen und das Erteilen der Baugenehmigung würde Spandau dagegen gern übernehmen.

Die neue Schwimmhalle würde sich direkt an das Hallenbad an der Gatower Straße anschließen. | Foto: Thomas Frey
So könnte die Spandau-Arena aussehen. Foto aus einer ersten Planskizze, die Joachim Schensick bereits im Januar vorlegte. | Foto: Animation: Planteam Ruhr
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 120× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 910× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 580× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.078× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.967× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.