"Spandauer Ruderclub Friesen" feiert 125. Jubiläum
1890 schlossen sich fünf Spandauer Bürgersöhne im "Ruder-Club Arminius" zusammen, benannten ihn zwei Jahre später "Spandauer Ruder-Club" um. 1899 wurde mit den "Friesen" ein zweiter Ruderverein aus der Taufe gehoben. 1958 bebauten die "Friesen" erstmals das heutige Vereinsgelände an der Freybrücke. 1964 folgten Clubhaus und Bootshalle. 1974 fusionierten der "Spandauer Ruder-Club" und die "Friesen" und führen seitdem den Namen "Spandauer Ruder-Club Friesen". Der ist seit 1985 im heutigen Clubhaus am Mahnkopfweg beheimatet.
Schon immer wurde beim SRCF Wert auf Vielseitigkeit gelegt. Das zeigt sich etwa darin, dass die Damenabteilung 2006 bereits ihr 75-jähriges Bestehen feierte. Ein gemischter Ruderclub war zu jener Zeit durchaus unüblich. Man ruderte streng nach Geschlechtern getrennt in Frauen- und Männervereinen.
Die Vielseitigkeit zeigt sich auch darin, dass schon früh sowohl das Rennrudern als auch das Wanderrudern betrieben wurde. Und das sehr erfolgreich. Die Friesen stellten 1936 mit der Mannschaft Adamski/Gustmann einen Olympiasieger im Zweier. 1966 saß mit Peter Kuhn ein Spandauer Ruderer im ersten Deutschland-Achter, der Weltmeister wurde. Die Brüder Stöckmann holten in den 70er und 80er Jahren zehn deutsche Meistertitel. Auch im neuen Jahrtausend riss die Erfolgsserie der Spandauer Friesen nicht ab. Im Juniorenbereich konnten zehn Deutsche Meisterschaften und 13 Vizemeisterschaften gefeiert werden. Zudem qualifizierten sich mehrere Friesen-Ruderer für die Nationalmannschaft und holten bei Weltmeisterschaften eine bronzene, eine silberne und 2014 eine Goldmedaille.
Neben den hart trainierenden Wettkampf-Ruderern gehören heute auch die Wanderruderer zum wichtigen Bestandteil der Friesen. Wer nicht gleich die Meisterschaft anstrebt, sondern die gemütlichen Ausflüge auf dem Wasser bevorzugt, ist hier bestens aufgehoben. Als erster Ruderclub in Deutschland bieten die Friesen zudem das Rudern im Kirchboot an. Selbst Ungeübten macht das Rudern in dem Boot, das seinen Namen im 17. Jahrhundert erhielt, weil mit ihm am Seeufer lebende Finnen gemeinsam zur Kirche ruderten, keine Probleme. Auch an Gruppen werde dieses gutmütige Boot vermietet.
Als Europäer erkundeten die Friesen in den vergangenen zehn Jahren Flüsse und Seen in Finnland, dem Baltikum, Polen, der Russischen Föderation, der Schweiz und in Italien.
Der Trainingsfleiß von Renn- und Wanderruderern führte dazu, dass der SRCF im Vereinswettbewerb des Landesruderverbands Berlin um den Blauen Wimpel, bei dem die höchste Durchschnittskilometerleistung prämiert wird, serienmäßig vordere Plätze belegte. 2012 wurde der Wettbewerb sogar gewonnen.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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