Thai-Wiese wird umgekrempelt
Erste Maßnahme im Preußenpark startet Mitte des Jahres

Das Großaufgebot an Ordnungshütern im Preußenpark sorgte im vergangenen Jahr für Aufregung. Ob sich ein derartiger Einsatz wiederholt, ist fraglich, wohl aber möchte das Ordnungsamt weiterhin Präsenz zeigen.  | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Das Großaufgebot an Ordnungshütern im Preußenpark sorgte im vergangenen Jahr für Aufregung. Ob sich ein derartiger Einsatz wiederholt, ist fraglich, wohl aber möchte das Ordnungsamt weiterhin Präsenz zeigen.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Auf Basis eines studentischen Entwurfs beginnt der Bezirk im kommenden Sommer, den Preußenpark umzugestalten. Die Anziehungskraft des Thai-Marktes hatte zu einer Übernutzung und vielen Konflikten geführt. Die Neuordnung dient deren Beilegung, vor allem aber der Rückkehr zu Recht und Ordnung.

Es war nicht leicht für Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen) und Stadtrat Arne Herz (CDU), Chef des Ordnungsamtes, in deren Bereiche die Causa Preußenpark spielt, sich bei der jüngsten Bürgerversammlung in der Aula der Robert-Jungk-Oberschule der neuerlichen Vorwürfe der zum Teil sehr aufgebrachten Anwohner zu erwehren. Was sich denn nun konkret ändere in diesem Jahr, wollten sie wissen. Sie monierten mangelndes Sicherheitsgefühl, die Anwesenheit von „Alkoholikern“ und Obdachlosen, den „steuerfreien“ Streetfood-Verkauf und das „illegale“ Grillen – ganze Tiere lägen auf dem Rost. Herz musste sich sogar beleidigen lassen. Nein, das Ordnungsamt werde sich nicht zurückziehen und weiterhin regelmäßig Präsenz zeigen, erläuterte er ruhig und ja, die Zustände seien dem Bezirksamt bekannt, deshalb hätten ja Oliver Schruoffeneger und er vor drei Jahren mit den Planungen zur demnächst beginnenden Umgestaltung begonnen, nachdem ihre Vorgänger das Treiben im Park viel zu lange hätten laufen lassen.

Seit 20 Jahren verkauft die thailändische Community landestypische Speisen in der kleinen Grünanlage an der Brandenburgischen Straße. Sehr zur Freude von Berlinern und Touristen aus der ganzen Welt. In den vergangenen Sommern war die Freude dann zu groß, Tausende Besucher fluteten an Wochenenden den Park – zum Leidwesen der Anwohner, der Vegetation und der Ordnungshüter. Ramponierte Rasenflächen, Dauerlärm für die Nachbarn und so etwas wie ein rechtsfreier Raum waren die Kehrseite der Medaille.

Ein Dutzend studentischer Arbeitsgruppen der Technischen Universität präsentierte im vergangenen Jahr anlässlich eines Wettbewerbs ihre Ideen einer Umgestaltung der Öffentlichkeit. Mit den Stimmen der Bürger wurde der Siegerentwurf gekürt, auf dessen Basis weiter geplant wurde. Die Ergebnisse wurden nun präsentiert. Die wesentlichen Merkmale: Maximal 60 mobile Verkaufsstände werden von einem Betreiber, der erst noch gefunden werden muss, an den Wochenenden morgens ausgegeben und abends wieder abgebaut. Untergebracht werden sie in einem Multifunktionsgebäude. Die Verkaufsfläche ist auf ein 1200 Quadratmeter großes Rondell im Nordwesten des Parks beschränkt. Zur Not steht noch eine Ausweichfläche von weiteren 500 Quadratmetern zur Verfügung. Der Park soll zu allen Seiten hin offener werden, die Spielfläche bleibt in ihrer Größe gleich, die Spielgeräte werden erneuert. Die Limitierung des Marktes soll für Übersicht sorgen und die Überwachung von Recht und Ordnung erleichtern.

Noch in diesem Jahr wird mit den ersten Maßnahmen für die neue Verkaufsfläche begonnen. Der Boden des Marktrondells wird befestigt. Eine Millionen Euro werden in 2020 investiert, insgesamt nehme der Bezirk in den kommenden Jahren fünf Millionen Euro für die Ertüchtigung des Parks in die Hand, sagte Schruoffeneger. Bis ein Betreiber mit einem passenden Konzept per Ausschreibung gefunden sei, stelle das Bezirksamt einen Parkmanager. Der werde bereits in diesem Jahr unterwegs sein, manchmal sicher mit dem „pädagogischen Zeigefinger“, aber ohne ordnungsrechtliche Kompetenzen, betonte der Baustadtrat.

Viele Interessen gelte es, unter einen Hut zu bekommen, versicherten die beiden Stadträte. Am Ende der Versammlung schienen die Bürger beruhigt. Und der Bezirk setzt bei der Befriedung der Konflikte weiterhin auf ihre Beteiligung. Sie haben über die Internetseite meinberlin.de, auf der nächsten Versammlung im Frühjahr sowie an mobilen Dialoginseln, die im Park aufgebaut werden, sobald es wärmer wird, noch immer die Möglichkeit, sich einzubringen.

Das Großaufgebot an Ordnungshütern im Preußenpark sorgte im vergangenen Jahr für Aufregung. Ob sich ein derartiger Einsatz wiederholt, ist fraglich, wohl aber möchte das Ordnungsamt weiterhin Präsenz zeigen.  | Foto: Matthias Vogel
Die Stadträte Oliver Schruoffeneger (re.) und Arne Herz hatten alle Hände voll zu tun, einige aufgebrachte Anwohner des Preußenparks in der Aula der Robert-Jungk-Oberschule zu beschwichtigen.  | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 844× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 831× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 528× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.024× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.916× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.