Pflege der Moschee-Außenhaut abgeschlossen

Neuer Glanz: Die Außensanierung der Lahore-Ahmadiyya-Moschee in Wilmersdorf ist nach zwei Jahren endlich abgeschlossen. | Foto: Matthias Vogel
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Es war das Jahr 2016 und höchste Zeit: Die Lahore-Ahmadiyya-Moschee in der Brienner Straße war zuletzt in den 70er-Jahren restauriert worden. Das Architekturbüro D:4 legte also los und jetzt, zwei Jahre später, wurde der Abschluss der Außensanierung gefeiert.

Eine Farbuntersuchung tieferliegender Putzschichten lieferte den Aufschluss über die original knalligen Grüntöne, die den Eingang der Moschee umrahmten, und den ursprünglichen cremefarbenen Anstrich der Fassade. Das Gebetshaus trägt wieder das gleiche Kleid wie 1924, dem Jahr seiner Errichtung.

Schön und langweilig zugleich wäre es für Jörn Focken, der zusammen mit Marcus Nitschke das Berliner Architekturbüro D:4 leitet, und Katja Weise, Architektin und Projektleiterin, gewesen, wenn es mit dem neuen Putz getan gewesen wäre. Der Zahn der Zeit hatte aber kräftig am Flachdach genagt und es undicht gemacht, das eindringende Wasser – durch einen "sperrenden" Dispersionsanstrich der Außenwand am Verflüchtigen gehindert – Pilzbefall im Deckenbereich und Korrosion an Stahlträgern verursacht. "Zum Glück kein Hausschwamm, der Pilz war gut zu beseitigen", erklärte Weise. Auch die kleinen Ziertürme auf dem Dach mussten generalüberholt werden. Die Sockelfundamente seien marode, die Türme nicht mehr standfest gewesen. Der Schein der Wilmersdorfer Moschee, Gebetshaus der weltweiten Glaubensgemeinde Lahore Ahmadiyya, ist also gewahrt, das Haus von Imam Amir Azis nebenan ist noch eingerüstet. Dazu beginnen erst im kommenden Jahr die Sanierungsarbeiten des Moschee-Innenraums. Warum also schon Reden halten, Häppchen reichen und zusammen mit geladenen Gästen feiern?

Der Grund kommt auch schon um die Ecke: Abdul Karim Saeed, Präsident der Bewegung, ist auf der Durchreise nach Holland zur Eröffnung einer neuen Moschee in Den Haag. "Die Gelegenheit, ihn dabei haben zu können, wollten wir nutzen", sagt Aziz. Und Jörn Focken ergänzt: "Weil die Fördergelder nur nach und nach eintrudeln, können wir immer nur in Schritten arbeiten. Da bietet es sich an, zwischendurch mal wieder die Besucher des Hauses mitzunehmen und zu motivieren." Durchaus ebenfalls ein Aspekt, denn laut Aziz sei der laufende Betrieb durch die Bauarbeiten schon ein wenig eingeschränkt worden. Am Ende de Restauration werden zwei Millionen Euro an Fördergeldern aus verschiedenen Töpfen verbaut worden sein, den Löwenanteil verschlingt die noch ausstehende Innensanierung. "Es musste dringend gehandelt werden", sagt Focken.

Katja Weise beeindruckte vor allem der Unterschied zur Sanierung einer Kirche. "Ein Mix aus günstigen und hochwertigen Materialien in orientalischer Bauweise, das ist wirklich etwas völlig anderes." Planung, Entwurf, Untersuchungen, Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde – und noch eine Hürde müssen die Architekten für Projekte dieser Art nehmen: "Es reicht nicht, alles in den Originalzustand zu versetzen. Die Moschee muss gleichzeitig den heutigen Anforderungen gerecht werden. Sie hat ein Geschichtsarchiv, wird von Schulklassen besucht und dient Repräsentationszwecken. Nur wenn ein Gebäude auf solche Bedürfnisse reagiert, trägt es sich", so Focken.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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