BI will sich gegen ein Kulturkonzept der Marke Bezirksamt wehren
Zu wenig Freiheit?

Das älteste Haus in Wilmersdorf. Die Rückseite des Schoeler-Schlösschens an der Wilhelmsaue.  | Foto: Matthias Vogel
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Kürzlich beschloss der Kulturausschuss der BVV eine Finanzierungslösung für die Sanierung des Schoeler-Schlösschens und, dass der Bezirk auch für das Programm der Kulturstätte verantwortlich zeichne. Letztes schlug Reiner Wittek, Kopf der befassten Bürgerinitiative, gewaltig auf den Magen.

Denn seit drei Jahren kämpft die Bürgerinitiative Schoeler-Schlösschen für ein selbst verwaltetes soziokulturelles Zentrum mit alternativen Angeboten zu bezirklichen Kultureinrichtungen an dieser Stelle. Ein fertiges Konzept mit Restaurant, Veranstaltungsräumen und Künstlergarderoben, inklusive Architektenpläne für den Innenausbau des maroden Baudenkmals ist auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Wittek übte nun harsche Kritik an dem Vorstoß von Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz, die Bespielung des geplanten Kulturzentrums in bezirklicher Hand zu belassen. „3500 Bürger haben unser Konzept unterschrieben, sind für Selbstverwaltung, darüber kann man sich nicht einfach hinwegsetzen“, sagt er.

Etwa eine Million Euro
aus Lottomitteln möglich

Schmitt-Schmelz hatte in der vorletzten Ausschusssitzung einen Weg aufgezeigt, wie die 3,5 Millionen Euro Sanierungskosten aufzubringen sind. Aus dem Bundesprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur könnten 45 Prozent der Kosten beantragt werden, etwa eine Million Euro bei der Lottostiftung. Der Rest sei im Investitionsplan des Bezirkshaushaltes eingeplant, genauso wie die Absicherung der Finanzierung, sollten die Fördergelder nicht genehmigt werden.

Das inhaltliche Konzept, so versicherte die Stadträtin, solle an runden Tischen mit Beteiligung der Bürger entstehen. Zu wenig Freiheit, findet Wittek. „Sie behauptet, sie würde keine Pflöcke einschlagen, tut es ja aber in dem Moment, in dem sie sagt, die Verwaltung übernimmt der Bezirk.“ Und so frei könne das Konzept ohnehin nicht sein, „sonst bekommt man bei der Lottostiftung nämlich keinen Cent.“

Wittek ärgert es, dass neben CDU und FDP auch die Fraktionen der Grünen und der SPD sein Konzept abgelehnt haben, nachdem er es im Frühjahr 2017 dem Ausschuss vorgestellt hatte. In der ganzen Republik entstünden selbst verwaltete Kulturzentren mit Unterstützung dieser Parteien, sagt er. Ein Einwohnerantrag soll dem Thema Gehör in der BVV verschaffen.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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