Dank für Dauereinsatz: Ein Bär für die Bürger vom Leon-Jessel-Platz

Vorbilder in Sachen Fleiß: Bürgermeister Reinhard Naumann (l.), Klaus Herlitz (2.v.l.) und Beate Ernst (r.) würdigen den langjährigen Einsatz der Initiative "Miteinander im Kiez". | Foto: Thomas Schubert
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Wilmersdorf. Stadtverschönerung in Endlosschleife: Am Leon-Jessel-Platz sorgt die Bürgerinitiative „Miteinander im Kiez“ ein ums andere Jahr für Sauberkeit, Pflege und frische Ideen. Nun erhielt die Truppe für ihren Einsatz beim „Berlin machen“-Aktionstag einen Buddy-Bären.

Sonnenblumengelb und Feuerwehrrot, so leuchten die runden Holzscheiben von eben noch trist-grauen Bänken. Schneeweiß und Frühlingsgrün strahlt der Buddy-Bär in Michael Müllers Händen. Inzwischen nicht mehr als Kopf Initiative „Miteinander im Kiez“ in Aktion, hält der Macher mit dem Strohhut trotzdem einen Preis in Händen, der ohne ihn nicht möglich gewesen wäre. Ein frischer Anstrich für die Bänke am Leon-Jessel-Platz, das ist die neueste und offensichtlichste Verschönerung, die man beim Projekt „Berlin machen“ verwirklicht hat. Nur ein Akt in einer Serie von guten Taten über mehr als 15 Jahre hinweg.

Den Kiez geputzt

Grund genug für die Auszeichnung mit dem offiziellen Buddy-Bären des Vereins „Wir Berlin“ als Veranstalter der Aktion zugunsten von Sauberkeit und Pflege. Nicht weniger als 10 500 Freiwillige versammelten sich Anfang Mai dank des Aufrufs von „Wir Berlin“ an 285 Orten im ganzen Stadtgebiet, bewehrt mit Gärtnerutensilien, Besen und Tüten für den leidigen Müll. Michael Müller und Renate Redeker mit ihrer Initiative „Miteinander im Kiez“ am Leon-Jessel-Platz waren also nur ein Akteur unter Hunderten. Und stellvertretend für alle anderen Empfänger erhielten die Wilmersdorfer den weiß-grünen Bären.

„Hier wird keine Eintagsfliege und kein Newcomer geehrt, sondern eine Gruppe, die sich schon auf den Weg gemacht hatte, bevor man in Berlin überlegte, wie man mit ehrenamtlicher Arbeit insgesamt auf eine höhere Ebene kommt“, fand Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) dafür den Grund. Zwar müsse man vom Staat auch weiterhin erwarten, dass er die Stadt intakt hält. Aber das Gesamtbild stimme erst durch die Devise: „Ärmel hoch!“

"Berlin baut Brücken"

„Berlin ist eine Stadt, in der Brücke gebaut werden. Und sie sind Baumeister“, lobte auch Klaus Herlitz, Geschäftsführer des Charityprojekts „Buddy Bear Berlin“, das beispielhafte Engagement am Leon-Jessel-Platz als Zeichen für den gesamtgesellschaftlichen Fleiß.

„Wir sehen es als Motivation zum Weitermachen“, zog daraus Vorstand Sven Aden, der Nachfolger von Michael Müller, seine Schlüsse. Und Renate Redeker verriet, dass man beim diesjährigen Frühjahrsputz Schützenhilfe von der BSR erhielt. Aber selbst nach dem Einsatz der Sauberkeitsprofis ließen sich die Tüten noch mit Plastikmüll füllen, der in den Büschen verstreut lag. Und sogar einen Tretroller hatten Unbekannte dort deponiert. Das geknackte Schloss daneben legt nahe: Hier war ein Dieb am Werk, der an seiner Beute keinen Gefallen fand.

Sehr wohl Gefallen findet die Arbeit von „Miteinander im Kiez“, wie die wachsende Zahl der Preise beweist. Im Jahre 2015 gewann “Miteinander im Kiez” beispielsweise den mit 500 Euro dotierten Bürgerpreis „Die Lilie”. Auch weiterhin bleibt der Leon-Jessel-Platz Zentrum der bürgerschaftlichen Leidenschaft. Hier geschah es schließlich auch, dass die Initiative ihre heutige Form annahm. Als Gründungsereignis gilt ein heiterer Anlass: das Sommerfest im September 1999. tsc

Vorbilder in Sachen Fleiß: Bürgermeister Reinhard Naumann (l.), Klaus Herlitz (2.v.l.) und Beate Ernst (r.) würdigen den langjährigen Einsatz der Initiative "Miteinander im Kiez". | Foto: Thomas Schubert
Verwittert, hässlich, abstoßend – nach jahrelangem Gebrauch war der Zustand von Bänken am Leon-Jessel-Platz zum Davonlaufen. Da fassten sich Michael Müller, Renate Redeker und ihre Mitstreiter von Verein „Wir im Kiez“ ein Herz und renovierten die Sitzmöbel in Eigenregie. | Foto: Thomas Schubert
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Thomas Schubert aus Charlottenburg

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