1. FC Wilmersdorf scheiterte in der Zwischenrunde
"Wenn ich schon hierher komme, dann will ich natürlich auch gewinnen", erklärte der Coach am Rande des Turniers. "Und wenn es dann nicht gelingt, ärgert man sich natürlich umso mehr, die Weihnachtszeit zu großen Teilen in einer Sporthalle verbracht zu haben." Michels hatte den Modus dieses Turniers bereits in der Vergangenheit moniert: "Warum spielen wir nicht alle Partien an einem einzigen Tag?", erneuerte er seine Kritik. In die gleiche Kerbe schlug Jörg Schmidt, Trainer des späteren Turniersiegers VfB Hermsdorf: "Einen Tag vor Heiligabend und am 2. Feiertag dieses Turnier anzusetzen, geht gar nicht. Auch wenn viele dieser Spieler noch sehr jung sind, haben die meisten von ihnen doch eine Familie, mit der man diese Zeit eigentlich verbringen möchte - von uns Trainern und Betreuern sowie zahlreichen Zuschauern und anderen Beteiligten ganz zu Schweigen."Auch sportlich war man beim 1. FC Wilmersdorf mal wieder hin und hergerissen: In der Vorrunde am 23. Dezember verlor man gleich zum Auftakt gegen den Club Italia mit 1:3, bevor die Truppe um Coach Michels durch ein 1:0 über den Adlershofer BC, ein 3:0 über TuS Makkabi und ein 1:0 über Tennis Borussia nicht nur den Gruppensieg, sondern auch den Sprung in die Zwischenrunde schaffte. Dort, am 26. Dezember, zunächst das gleiche Bild: Nach einem 0:1 zum Auftakt gegen den SV Empor sah man beim 1. FC eine deutliche Leistungssteigerung. Doch das 1:1 gegen den SC Staaken und das 1:1 gegen den Adlershofer BC waren letztlich zu wenig, um den Sprung ins Halbfinale zu realisieren. In nur einer der beiden Partien hätte nur ein einziges weiteres Tor genügt, um den Sprung unter die besten vier Teams doch noch zu schaffen. Doch einmal mehr scheiterte man an der eklatanten Abschlussschwäche. "Gegen Staaken müssen wir 4:0 gewinnen, spielen aber 1:1", monierte Michels. "Bälle, die man eigentlich nur in die Ecke schieben muss, jagen wir fünf Meter über das Tor. Das schafft keine andere Mannschaft."
Aber zumindest konnte man den Wilmersdorfern Leidenschaft und Engagement nicht absprechen - allen voran Jannis Steinert und Dimitri Tkatschenko, die keinen Ball verloren gaben und ihre Mitspieler stets mitzogen. "Vom Einsatz her kann ich meinen Jungs nie etwas vorwerfen", stellte Michels abschließend und unmissverständlich klar. "Sie wollen immer alle - es klappt halt nur manchmal nicht so wie man es gern hätte."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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