Bezirk beschließt: UCW bleibt bis 2020 in jetziger Form bestehen
Das Bezirksamt hat die Entscheidung getroffen, den 2015 auslaufenden Hausverwaltervertrag bis 2020 fortzuführen. Damit sind alle anderen Überlegungen vom Tisch, neue Treuhandvertragsmodelle, ein Interessenbekundungsverfahren auszuschreiben, das genossenschaftliche Modell der "Weiberwirtschaft" in Prenzlauer Berg zu übernehmen oder gar darin aufzugehen. Der jetzt vom Bezirksamt gefasste Beschluss, den Hausverwaltervertrag für das bezirkseigene Gebäude mit der gemeinnützigen Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) langfristig fortzuführen, gibt nicht nur den Unternehmerinnen Sicherheit, er wird sich auch auf die Vermietbarkeit der Büros und die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes auswirken.
Ausschlaggebend sollen nach Auskunft der Vorsitzenden des Fördervereins Larissa Boehning neue Wirtschaftlichkeitsberechnungen sein, wonach es den Bezirk günstiger kommt, das bisherige Verfahren fortzuführen als das Gebäude aufzugeben. "Dennoch werden wir die guten Kontakte zur Weiberwirtschaft fortführen, um aus deren Erfahrungen zu lernen."
Anfang 2012 hatte das Bezirksamt auf einer geheimen Klausurtagung beschlossen, das Gebäude auf dem Altar der Sparpolitik zu opfern. Das führte zu Protesten, bei denen die Künstler am lautstärksten waren. Künstler sind insofern betroffen, als in diesem Gebäude neben der bezirklichen Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek auch senatsgeförderte Ateliers beheimatet sind. Gerade diese Verbindung macht diese Einrichtung so einzigartig. Aufgrund der Proteste nahm die BVV das Gebäude wieder von der Streichliste. Das Gebäude sollte verkauft werden, um den Bezirk von kalkulatorischen Immobilienkosten zu entlasten.
Wie es nun zu diesem Beschluss kommen konnte, ist unklar. Auffällig ist, dass er unmittelbar nach der Verabschiedung des bislang dafür zuständigen Stadtrates Klaus-Dieter Gröhler (CDU) in den Bundestag gefasst wurde.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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