Berliner SC erkämpft sich einen Punkt im Derby
"Der Punktgewinn ist glücklich, aber nicht unverdient", erklärte Krüger nach dem Schlusspfiff. Der Berliner SC begann zunächst stark und ließ Krüger in dem Glauben, dass sein Team doch schon weiter sei, als er nach den Eindrücken der Vorbereitung ursprünglich gedacht habe. "Doch dann hat man schnell gemerkt, dass wir in der Abwehr noch erhebliche Abstimmungsschwierigkeiten haben. Und dadurch ist Tennis Borussia dann auch besser ins Spiel gekommen."Dennoch gingen beide Teams vor rund 400 Zuschauern torlos in die Kabinen. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel zu viel mit langen Bällen operiert. Das hat mir überhaupt nicht gefallen", ärgerte sich Krüger. "Wenn wir den Kurzpass trainieren, dann möchte ich das auch im Spiel sehen." Tennis Borussia agierte zielstrebiger und kam nahezu folgerichtig in der 73. Minute zur Führung: Neuzugang Michael Fuß, der zwischen 2004 und 2009 bereits das Trikot der Veilchen getragen hatte, wurde von seinen neuen Teamkollegen prima freigespielt und überwand aus kurzer Distanz Mirco Langen im BSC-Tor. Bis dahin war der 36-jährige Fuß, der seit mittlerweile knapp 15 Jahren als einer der besten Angreifer im Berliner Amateurfußball gilt, kaum zu sehen gewesen.
Doch der BSC gab nicht klein bei: In der 81. Minute spielte Tennis Borussias Verteidigung nach einem abgewehrten Ball auf Abseits und ließ dabei BSC-Antreiber Tolgay Asma aus den Augen. Der neue Kapitän der Wilmersdorfer nutzte die Gunst, nahm einen langen Ball aus dem Mittelfeld auf und versenkte ihn unhaltbar für TeBe-Schlussmann Alexander Kynaß zum nicht unverdienten Ausgleich im Tor.
"So ein Spielverlauf ist für einen Saisonauftakt eigentlich normal", resümierte Krüger. "Man weiß nicht, wo man selbst steht. Und die Spielstärke des Gegners kann man auch nicht wirklich einschätzen. Deshalb bin ich fürs Erste nicht unzufrieden."
Dennoch ist man beim BSC mutig, die Messlatte für die neue Saison hochzulegen: Nachdem man in den vergangenen drei Jahren nach dem Aufstieg die Plätze 6, 7und 4 belegt hatte, möchte man sich zumindest nicht verschlechtern: "Natürlich ist es unser Anspruch, oben mitzuspielen", nahm Krüger kein Blatt vor den Mund. Allerdings muss der BSC den Abgang einiger Leistungsträger verkraften: So zog es Maurice Eusterfeldhaus zum FC Hansa Rostock. André Schiller wechselte zum FSV Fürstenwalde. "Wenn die Jungs solche Angebote bekommen, können wir sie natürlich nicht halten", verschloss Krüger nicht die Augen vor der Realität. "Nichts desto trotz wollen und werden wir versuchen, diese Lücken mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zu schließen." Ihre Ausbildung wird im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. Dennoch wolle man auch in dieser Saison um die Plätze 2 bis 4 mitspielen. Krüger abschließend: "Die Strukturen im Klub sind so hervorragend, dass wir uns mittelfristig über einen Aufstieg in die Oberliga aber durchaus Gedanken machen können."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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