Ein Kompromiss, der wehtut: Umbau des Olivaer Platzes festgezurrt
Wilmersdorf. Zwischen dem heruntergekommenem Originalzustand und einem Totalumbau ohne Parkplätze erstritten die Verantwortlichen für den einstigen Schmuckplatz einen Kompromiss. Anwohner erhalten eine „multifunkionale Fläche“ – fühlen sich aber als Verlierer der Verhandlungen.
Ihr Einwohnerantrag ist vom Tisch, ihr Ärger bleibt unbesänftigt: Die Einwohnerinitiative Olivaer Platz um Raimund Fischer sieht sich nach monatelangem Verfahren von der Politik allein gelassen. Statt der behutsamen Aufwertung der bestehenden Anlage im Stil der 60er-Jahre kommt es nun zu einem Umbau, der auf einige der Forderungen eingeht – aber nicht in dem Maße, wie es sich die Initiative gewünscht hatte.
Nach einem Runden Tisch, Workshop-Gesprächen und einem BVV-Beschluss steht jetzt fest: Von den derzeit 123 Parkplätzen bleibt zumindest die Hälfte erhalten, auch Teile der Begrünung und des Mauerwerks werden nicht berührt. Und Familien erwartet ein 800 Quadratmeter großer, behindertenfreundlicher Spielplatz neben einem Café, das die Aufenthaltsqualität verbessern soll. All diese Punkte betrachtet SPD-Bauexpertin Heile Schmitt-Schmelz (SPD) als Zugeständnis und Erfolg für die Initiative. „Wir haben uns bewegt“, kommentiert sie die Abkehr vom viel weiter reichenden Plan von Rot-Grün. Dass nicht alle Wünsche bedient werden konnten, liegt für sie in der Natur der Sache: „Ein echter Kompromiss tut allen ein wenig weh.“
Als „völlig verfehlt“ bezeichnet allerdings Raimund Fischer das Ergebnis. „Hier werden in Kürze 2,5 Millionen Euro Steuergeld verschleudert: Es gäbe doch wichtigere Dinge, um so viel Geld auszugeben.“ tsc
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