Schadow-Gymnasium feierte erstes Ackerfest
Zehlendorf. Lange Zeit galt der Schulgarten als unmodern. Doch jetzt erlebt er als Teil des Schulunterrichts eine Wiedergeburt. Wie am Schadow-Gymnasium, wo Schüler der 5. und 6. Klassen den Schulgarten bestellt und gemeinsam mit vielen Gästen am 3. Mai das erste Ackerfest feiern konnten.
Lucas aus der Klasse 6 a führt voller stolz durch den Schulgarten. „Es macht Spaß, im Garten zu arbeiten“, sagt er und erklärt, was alles schon auf der Ackerfläche wächst. „Wir haben Kartoffeln der Sorte ‚Bionica’ gepflanzt.“ Zwei Beete weiter stehen schon die ersten Pflanzen in einer Reihe. „Das ist grüner Salat, Zwiebeln und Sellerie.“ Über 30 Gemüsearten sollen im Laufe des Jahres noch angebaut werden.
Seit über einem Jahr beschäftigen sich Lehrer und Schüler des Gymnasiums schon mit dem Thema Schulgarten. Die eigentliche Gartenarbeit gehört zum naturwissenschaftlichen Unterricht der 6. Klasse, erläuterte Schulleiter Andreas Krenz. „Am Schadow-Gymnasium wird der Respekt vor der Natur großgeschrieben.“ So sollen die Schüler sowohl im Unterricht als auch in Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag den Umgang mit den Pflanzen und der Natur lernen.
Doch ohne Partner wäre der Schulgarten wohl nicht entstanden. 25 000 Euro hat das Bezirksamt investiert, um aus dem versiegelten Schulhof den Schulgarten herzurichten. Aus der Asphaltfläche auf dem Schulhof hinter dem Gymnasium in der Beuckestraße 27 – 29 wurde eine 300 Quadratmeter große Ackerfläche. Bei ihrem Vorhaben wurden die Schüler nicht nur vom Bezirksamt unterstützt. Sie bekamen auch Hilfe vom Verein Ackerdemia. Im Herbst unterzeichneten das Gymnasium und der Verein einen Kooperationsvertrag. Nun ist das Zehlendorfer Schadow Gymnasium eine von 25 Schulen in Berlin, die an dem Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ teilnehmen.
Umweltstadträtin Maren Schellenberg brachte zum Ackerfest auch noch einige Gartenkräuter mit, die gleich eingepflanzt wurden. „Es ist wichtig, dass junge Menschen einen praktischen und emotionalen Bezug zur Natur bekommen“, erklärte die Stadträtin. „Die Schüler sollen selbst erfahren woher unsere Nahrung kommt.“
Das Projekt der Schüler aus dem Schadow-Gymnasium hat inzwischen große Beachtung gefunden. So beteiligten sich die Schüler an einem Plakatwettbewerb der Aktion BERLIN MACHEN zum Aktionstag am 5. und 6. Mai. Der Verein wirBERLIN will diese Plakate mit dem Kulturzug nach Breslau mitnehmen und dort ausstellen.
Zum Auftakt der Kulturaktion bekamen die Schüler zum 1. Pflanz- und Ackerfest einen Apfelbaum aus Breslau geschenkt. Er wurde als Symbol einer wachsenden Freundschaft neben einem Johannisbeerstrauch gepflanzt. Im September erwarten die Berliner Schüler Besucher aus einer polnischen Schule. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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