Wenn Häuser reden könnten: Geschichtsprojekt für Jugendliche startet
Zehlendorf. „Wenn Häuser reden könnten“ heißt ein neues Projekt im Haus der Jugend Zehlendorf. Mädchen und Jungen ab 15 Jahren sind aufgerufen, die Geschichte des Treffpunktes in der Argentinischen Allee 28 zu erforschen und sich damit auseinanderzusetzen.
Das Haus der Jugend (HdJ) hat eine bewegte Vergangenheit. In dem 1910 errichteten Gebäude lebte von 1938 bis 1944 Wolff-Heinrich Graf von Helldorff. Er war NSDAP-Reichstagsabgeordneter, Polizeipräsident zunächst von Potsdam, später von Berlin und SA-Führer. Ab 1938 nahm er Kontakte zu Widerstandskreisen des 20. Juli auf. 1944 wurde Helldorff in Plötzensee hingerichtet.
Ein weiteres Beispiel aus der Geschichte des Hauses: Das Gemälde „Der Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc, das seit Ende des Zweiten Weltkrieges als verschollen gilt. Es soll 1948 im Haus am Waldsee und kurz danach im Haus der Jugend letztmalig gesehen worden sein.
Die Erkenntnisse, die beim Projekt gewonnen werden, sollen die Jugendlichen anschließend in einer Theateraufführung aufarbeiten. Fachlich begleitet werden sei von Historikern. Kooperationspartner des HdJ sind das Haus am Waldsee und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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