Friedens-Plastik der Süd-Grundschule benötigt ein Fundament

Sabine Wöhler vor der Friedens-Plastik. Seit 2007 verkümmert sie hinter einem Bauzaun. | Foto: M. Schmidt
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Zehlendorf. Die Süd-Grundschule in der Claszeile will ihre Plastik endlich angemessen würdigen. Seit 2007 schon wird der freie Blick auf das Kunstwerk des US-Bildhauers Matt Lamb auf dem Rasen vor der Schule von einem Bauzaun getrübt.

Im Oktober 2007 hatte der irisch-amerikanische Künstler der Schule die Plastik mit einer Friedensbotschaft vermacht. Sie entstand im Rahmen eine Kunst-Aktion "Umbrellas for Peace" (Schirme für den Frieden), die Lamb nach den Terroranschlägen auf das "World Trade Center" in New York ins Leben gerufen hatte. An deren Re-Inszenierung in Berlin nahm auch die Kunstlehrerin der Süd-Grundschule, Sabine Wöhler teil.

Hunderte von Schulkindern bemalten damals Schirme mit Friedensmotiven und zogen vor das Brandenburger Tor. Lamb war begeistert. So schuf er zwei ähnliche Plastiken aus Metallrohren in Blau, Rot, Gelb und Grün. Eine fand ihren Platz vor der saarländischen Landesvertretung in den Ministergärten nahe dem Potsdamer Platz. Die andere brachte kurze Zeit darauf ein Lastwagen in die Claszeile nach Zehlendorf Süd.

Auch die Denkmalschutzbehörde war mit Lambs Werk einverstanden. Denn das 100 Jahre alte Gebäude steht unter Schutz. Als Kunstwerk ist das fast vier Meter hohe Gerüst seither nur mühsam zu erkennen. Denn gleich nach dem Aufstellen der Plastik umzäunte das Schulamt das Werk mit einem grauen Drahtgitter. "Aus Sicherheitsgründen", wie Schulleiter Alfred Peters erläutert. "Das Werk durfte laut Schulamt so nicht stehen bleiben", sagt Peters.

So dämmert die Kunst seit sechseinhalb Jahren dahin. Während das Gras rund um das Quadrat mit der Abzäunung gemäht wird, bleibt es unter der Plastik ungepflegt. "Wir wünschen uns zum 100. Geburtstag der Schule im Juni, dass Lambs Geschenk eine angemessene Würdigung erfährt und eine festes Fundament erhält", sagt der Schulleiter. Dazu gehört nach Peters’ Ansicht auch eine Widmung neben dem Monument.

Klar ist: Das Rohrgeflecht muss vor Zerstörung und Diebstahl geschützt sein. Peters würde sich über ein Sponsoring freuen. Schulstadträtin Cerstin Richter-Kotowski erfuhr übrigens erst durch die Berliner Woche vom Lamb-Werk. Sie will keine Versprechungen abgeben, die Geld kosten.

Der 1932 geborene Matt Lamb kann sich übrigens nicht mehr für seine Plastik einsetzen. Er starb im Februar 2012.

Martinus Schmidt / mst
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Lokalredaktion aus Mitte

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