BVV will U-Bahnhof-Vorplatz nach Richard Draemert benennen

Der Platz vor der Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte soll nach Richard Draemert benannt werden. | Foto: Ulrike Martin
2Bilder
  • Der Platz vor der Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte soll nach Richard Draemert benannt werden.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Zehlendorf. Die Fläche vor dem U-Bahnhof Onkel Toms Hütte an der Onkel-Tom-Straße soll den Namen „Richard-Draemert-Platz“ tragen. Dies hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in ihrer Dezember-Sitzung beschlossen und das Bezirksamt mit der Umsetzung beauftragt.

„Richard Draemert (1880-1957), war Stadt- und Bezirksverordneter, wurde 1955 wegen vieler Leistungen zum Berliner Stadtältesten ernannt und war sein Leben lang ansässig im heutigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf“, begründet die SPD-Frakton ihren Antrag. Auf Draemerts Initiative hin wurde beispielsweise die Weiterführung der U-Bahn vom Thielplatz bis Krumme Lanke in Angriff genommen. Sie ging 1929 in Betrieb.

Bereits 2007 wurde Draemerts Name in die Straßenbenennungsliste des Bezirks aufgenommen. 2013 beschloss die BVV einstimmig die Umbenennung des Platzes. Ende 2013 stellte sich allerdings heraus, dass der Platz vor der Ladenstraße zum Vermögen der Berliner Verkehrsbetriebe gehört. Damit lag das Vorschlagsrecht für eine Benennung bei der damaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

Diese hatte sich an die geltenden Vorschriften gehalten und teilte mit, dass der Platz offiziell „Onkel-Tom-Straßenbrücke“ heißt. Die Endung „Brücke“ muss verwendet werden, wenn eine Fläche Teil einer Brückenkonstruktion ist. Was in diesem Fall zutrifft, denn unter dem Platz fährt die U-Bahn.

Die Frage nach dem Namen stellte sich erneut bei der Umgestaltung des Platzes im Frühjahr 2015. Damals wurden neue Sitzbänke und Fahrradbügel aufgestellt, zusätzlich ein Wochenmarkt an den Donnerstagen etabliert.

Geht es nach dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung, wird sich der Name des Platzes aber bald ändern. „Da sich Draemerts Todestag am 5. August 2017 zum 60. Mail jährt, sollte der Beschluss jetzt umgesetzt werden“, ist im Antrag weiter zu lesen.

Ob es gelingt, steht auf einem anderen Blatt. „In der Regel sind Umbenennungen immer mit großem Aufwand verbunden“, erklärt Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. So müssten beispielsweise Stadtpläne geändert werden, oftmals auch Adressen von Anwohnern.

Im Berliner Straßengesetz sind die Ausführungsvorschriften detailliert aufgelistet: „Bei der Benennung von Brücken und Ingenieurbauwerken soll die Art der Bauwerke erkennbar werden.“ Als Benennung gelte auch eine Umbenennung. Diese sei nur zulässig zur Beseitigung von Doppel- oder Mehrfachbenennungen oder beispielsweise zur Beseitigung von Straßennamen aus der Zeit von 1933 bis 1945. Allerdings steht in den Vorschriften auch, dass der Bezirk, in dem sich das Bauwerk – in diesem Fall also die Brückenkonstruktion – befindet, anzuhören ist. uma

Der Platz vor der Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte soll nach Richard Draemert benannt werden. | Foto: Ulrike Martin
Der Platz vor der Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte soll nach Richard Draemert benannt werden. | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 85× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 887× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 563× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.062× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.949× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.