Neuer Lösungsversuch im Konflikt um die Seen

Zehlendorf. Die einen wollen in Ruhe spazieren gehen, die anderen joggen gerne an der Krummen Lanke oder umradeln den Schlachtensee. Die unterschiedlichen Nutzungen bergen Konfliktpotenzial.

Bereits im Dezember 2016 hatte die SPD-Fraktion die Einrichtung eines Sonderausschusses Seengebiete in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ins Spiel gebracht. Er sollte die vielfältigen Interessen in eine Balance bringen. „Einzelmaßnahmen wie das Hundeverbot haben für Unmut gesorgt“, sagt die Bezirksverordnete Ulrike Wöhning von der SPD-Abteilung Krumme Lanke. „Wir brauchen kein ,Klein-Klein‘, sondern ein Gesamtkonzept, damit die Menschen im Einklang mit der Natur die Freizeit an unseren Seen genießen können.“

Im April schlossen sich FDP und Linke dem Antrag an. Nach vielen Beratungen in den Ausschüssen lehnte die schwarz-grüne Zählgemeinschaft die Bildung eines Sonderausschusses jedoch ab. CDU und Grüne verfügen über eine Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung und wollten das Konzept in Workshops entwickeln. Daraufhin zog die SPD ihren Antrag zurück und formulierte ihn neu. In der überarbeiteten Fassung ist nun vom Einsetzen eines Sonderausschusses und von Workshops die Rede.

Neben den Vorschlägen für eine einvernehmliche Nutzung soll der BVV-Sonderausschuss auch Ideen zur Verbesserung der Infrastruktur und des Naturschutzes an den beiden Seen entwickeln. Dabei sei auch ein von der SPD bereits ausgearbeitetes Konzept zu berücksichtigen. Darin geht es etwa um die gesicherte Müllentsorgung am Wochenende oder die Lenkung von Besucherströmen. Zudem soll in Workshops an der Pflege und Entwicklung des gesamten Grunewald-Seengebietes gearbeitet werden. Dazu gehört die Seenkette bis hoch zum Lietzensee sowie „Nebenseen“ wie Nikolassee, Waldsee oder Hubertussee.

Der SPD liegt vor allem daran, dass die Vorstellungen und Forderungen der Bürger dabei einbezogen werden, sagt Wöhning. Sinnvoll sei es zudem, neben dem Bezirksamt und den Berliner Forsten externe Sachverständige wie den Naturschutzbund Deutschland oder den Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland zu hören. Ein Beschluss über den neuerlichen Antrag wurde noch nicht gefasst. Er muss erst die Fachausschüsse durchlaufen.uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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