Paten gesucht
Im Rathaus steht ein Wunschbaum
Seit Montag, 26. November, steht im Rathaus-Foyer ein Wunschbaum. Geschmückt ist er mit glänzenden Kugeln und leuchtenden Kerzen, es hängen auch besondere Sterne daran.
Rund 100 Stück davon gibt es, und sie sind beschriftet. Kinder, die aus Familien in finanziell schwierigen Situationen kommen, haben ihre Wünsche darauf notiert. Jetzt werden Paten gesucht, die den Mädchen und Jungen eine Freude machen wollen. Sie können die Wünsche „pflücken“.
Der Verein „Schenk doch mal ein Lächeln“ organisiert die Aktion Wunschbaum seit 2014. Start war im Rathaus Schöneberg, weitere Rathäuser folgten. „Inzwischen beteiligen sich neun von zwölf Bezirken“, berichtet Fayez Gilke, Vorstandsvorsitzender des Vereins. 2015 konnten rund 500 Wünsche erfüllt werden, 2016 waren es über 900 und 2017mehr als 1000, aktuell rechnet der Verein mit rund 1500 Herzenswünsche.
Premiere im Bezirk
Perspektivisch sollen in allen Rathäusern Berlins die Bäume aufgestellt werden. Das Rathaus Zehlendorf ist zum ersten Mal dabei. „Der Bezirk wollte schon früher mitmachen, aber es gab Probleme mit dem Brandschutz, die gelöst werden mussten“, erklärt Gilke. Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) ergänzt: „Der Baum steht gegenüber der Pförtnerloge, ist also sozusagen immer unter Beobachtung“.
Für die Bürgermeisterin ist das Projekt Wunschbaum eine tolle Aktion. „Ich freue mich, dass der Bezirk mitmacht und glaube, dass es bei uns viel Potenzial zum Erfüllen der Kinderwünsche gibt“, sagt sie. Beim Aufstell-Termin am Montag hat sie selbst einen Wunsch „gepfückt“.
Kinder aus drei Einrichtungen in Steglitz-Zehlendorf haben ihre Wünsche aufgeschrieben oder gebastelt. Ansonsten sind nur die Vornamen und das Alter zu lesen, da die Anonymität der Mädchen und Jungen gewahrt werden soll. Wer Pate sein will, kommt ins Rathaus in der Kirchstraße 1-3, liest die Wünsche und sucht sich einen aus, den er gerne erfüllen möchte. Der Wert des Geschenks darf maximal 25 Euro betragen.
„Manchmal ist es sehr berührend, wenn man liest, an was es fehlt“, erzählt Gilke. „Buntstifte oder eine warme Jacke sollte sich ein Kind nicht zu Weihnachten wünschen müssen.“
Bis zum Freitag, 14. Dezember, können die Paten, die übrigens auch anonym bleiben, die uneingepackten Geschenke im Rathaus beim Pförtner während der Öffnungszeiten abgeben. Die Eltern der Kinder oder Mitarbeiter der Einrichtungen, aus denen die Kinder kommen, können die Geschenke dann am Mittwoch, 19. Dezember, im Rathaus abholen.
Am Sonntag, 16. Dezember, startet der Verein gemeinsam mit Freiwilligen um 11 Uhr die große Einpackaktion. „Vielleicht finden sich noch ein paar Helfer. Wir würden uns freuen“, sagt Gilke.
Wer beim Einpacken mitmachen will, kann sich unter Telefon 0171/883 59 60 oder per E-Mail an vorstand@sdmel.de melden
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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